Sönmez-Abgang wegen Trainerwechsel beim Königsborner SV „Habe keine Zukunft für mich gesehen“

Sönmez-Abgang wegen Trainerwechsel beim Königsborner SV
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Als Deniz Sönmez im Sommer 2023 mit einigen Vorschusslorbeeren aus der Westfalenliga zum Königsborner SV wechselte, war eigentlich klar: Der junge Mittelfeld-Allrounder sollte beim Fußball-Landesligisten aus Unna die langfristige Lösung im defensiven Mittelfeld werden. Nach nur einem halben Jahr ist das Kapitel für den 21-Jährigen beim KSV aber schon wieder beendet. Er wechselt im Winter eine Etage tiefer in die Bezirksliga zum Stadtrivalen SG Massen. Und nennt dafür Gründe.

Deniz Sönmez: „Es lief nicht alles mit fairen Mitteln“

Der Sönmez-Wechsel vom SC Neheim in die Schumann Arena im Sommer; er war zu ganz großen Teilen Ex-Coach Andy Feiler zu verdanken, wie der Youngster verdeutlicht: „Ich war mir sicher, dass er (Andreas Feiler, Anm. d. Red.) mich als Mensch und Fußballer weiterentwickeln würde. So lief es auch. Er hat mir viel Vertrauen geschenkt.“ Sönmez bestritt für Königsborn zum Saisonstart fünf Pflichtspiele, zog sich dann aber im September eine komplizierte Fußverletzung zu.

„Ich hatte eine Plantarfaszien-Ruptur. Alle Bänder unterm Fuß waren gerissen. Da waren selbst die Physios und Chirurgen ein wenig geschockt, weil das wohl sehr selten ist. Ich habe es bei jedem Schritt gespürt, ein ekliger Schmerz“, sagt Sönmez, der inzwischen aber nach konservativer Behandlung wieder fit ist.

Nur: Eine Rolle sollte er fortan im Kader von Königsborns Neu-Coach Marc Schmitt nicht mehr spielen. „Nach dem Rücktritt von Andy, den ich voll uns ganz nachvollziehen kann, hat sich das Blatt in Königsborn für mich gewendet. Ich hatte den Eindruck, dass nicht alles mit fairen Mitteln lief. Letztlich habe ich da für mich keine Zukunft mehr gesehen“, führt Sönmez aus, ohne dabei ins Detail gehen zu wollen.

Der Massener Neuzugang habe wie er betont „kein persönliches Problem mit Marc (Schmidt, Anm. d. Red.), aber es gab noch ein paar andere Geschichten im Verein, wo ich gemerkt habe: Das macht keinen Sinn für mich.“

Deniz Sönmez von SG Massens Offerte positiv überrascht

Da kam der Anruf von SGM-Fußballboss Roman Spielfeld für Sönmez zur rechten Zeit. „Erst war ich mir unsicher, habe mich dann aber voll und ganz auf das Gespräch eingelassen und war am Ende sehr positiv überrascht. Darüber, was Massen mit mir vorhat, welches Vertrauen sie mir schenken. Das möchte ich zurückzahlen“, so der Neu-Massener. Und weiter: „Der Verein hat sich von einem Kreisligisten zu einem Spitzenteam in der Bezirksliga entwickelt. Hier sehe ich mit der Mannschaft großes Potenzial.“

Vor seiner doch kurzen Amtszeit in Königsborn hatte Sönmez ein genauso kurzes Intermezzo in der Westfalenliga beim SC Neheim, wo er auch regelmäßig spielte. Ein Wechsel des Arbeitgebers hatte für den gelernten Kaufmann regelmäßiges Training im Hochsauerlandkreis ab der Saison 2023/24 nicht mehr zugelassen. „Der Beruf geht nun einmal vor“, so Sönmez. Davor spielte er für anderthalb Jahre unter Lars Müller beim damaligen Landesligisten Werner SC (heute Bezirksliga).

Deniz Sönmez galt beim Werner SC als Freistoß-König.
Deniz Sönmez galt beim Werner SC als Freistoß-König. © Nico Ebmeier

Spielberechtigt wird Deniz Sönmez für die Massener erst frühestens im Januar 2024 sein. Ein Einsatz bei den Hallenstadtmeisterschaften in Unna am 30. Dezember für Massen ist damit ohnehin ausgeschlossen − aber auch für den Königsborner SV läuft er dort nicht auf. „Nein, es wird keinen letzten KSV-Einsatz für mich geben“, stellt Sönmez klar. „Mein letztes Hallenturnier habe ich in der C-Jugend bei Westfalia Rhynern gespielt. Das wäre mir jetzt nach meiner Verletzung zu riskant.“

Ein Wiedersehen mit seinem baldigen Ex-Klub Königsborn wünscht sich Sönmez aber allemal. Vermutlich nicht nächste Saison, auch wenn die Tabellenspitze in der Bezirksliga 8 für Massen noch in Sichtweite ist. Sönmez: „Unser Hauptziel ist es nicht, diese Saison aufzusteigen, auch wenn noch alles möglich ist. Wir wollen als Team zusammenwachsen.“

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