Das waren alle Landesgartenschauen in NRW

Überblick

Seit 1984 finden in Nordrhein-Westfalen Landesgartenschauen statt - bislang 16 Mal. Ein Überblick über die verschiedenen Gastgeber:

07.11.2015, 10:27 Uhr / Lesedauer: 4 min
Tulpen auf der Landesgartenschau in Zülpich.

Tulpen auf der Landesgartenschau in Zülpich.

  • 1984 Hamm: Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian entstand 1984 für die erste Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens der Maximilianpark. Die riesige Kohlenwäsche wurde dank eines Glasvorbaus zum Glaselefanten, der sich mittlerweile zum Wahrzeichen der Stadt Hamm entwickelt hat und zum Symbol des Strukturwandels in der Region geworden ist. Der Maximilianpark ist heute ein beliebter Freizeit- und Erholungspark. Die Landesgartenschau in Hamm hatte 1,3 Millionen Besucher.
  • 1988 Rheda-Wiedenbrück: Die Doppelstadt in Ostwestfalen entstand erst 1970 mit der Kommunalreform, bis dahin waren beide Städte eigenständig gewesen - und durch die A2 getrennt. Dank der Landesgartenschau 1988 verbindet der Park "Flora Westfalica" heute beide Stadtzentren auf drei Kilometern Länge miteinander. Die Autobahn wird mit Hilfe eines Tunnels für Fußgänger und Radfahrer unterquert. Die Landesgartenschau in Rheda-Wiedenbrück hatte etwa 2 Millionen Besucher.
  • 1992 Mülheim: Im Norden Mülheims gab es lange wenig Grün. Der Stadt an der Ruhr fehlte es an Verkehrswegen und sinnvollen Verbindungen zwischen dem Norden der Stadt, dem Zentrum und dem Süden. Mit der Landesgartenschau ("MüGa") entstanden die nötige Infrastruktur und der "MüGa"-Park. Die gut besuchte Parkanlage am Fluss erstreckt sich über mehr als sieben Kilometer Länge. Die "MüGa" im Jahr 1992 hatte etwa 1,3 Millionen Besucher.
  • 1994 Paderborn: Die ostwestfälische Stadt nutzte die Landesgartenschau unter anderem um die Kernstadt mit zwei Ortsteilen zu verbinden, die Auenlandschaft zu renaturieren und den Schlosspark mit seinem Barockgarten und den historischen Gebäuden von Schloss Neuhaus wiederherzustellen. Heute ist der Schlosspark Paderborn ein offener Freizeit- und Erholungspark. Die Landesgartenschau in Paderborn hatte etwa 2 Millionen Besucher.
  • 1995 Grevenbroich: Grevenbroich, im Städtedreieck Düsseldorf-Neuss-Mönchengladbach gelegen, besaß zwar schon damals durchaus Grünflächen, doch die Anbindung an wichtige Plätze und das Stadtzentrum fehlte - eine Folge der einst starken Industrialisierung. Mit der Landesgartenschau 1995 entstanden die fehlenden Strukturen und weitere Grünflächen. Höhepunkt des Konzepts war die direkte Anbindung der Innenstadt an den Fluss, die "Erftpromenade". Die Landesgartenschau in Grevenbroich hatte etwa 1 Millionen Besucher.
  • 1996 Lünen: In Lünen entstand mit Hilfe der Landesgartenschau auf einer ehemaligen Bergbaufläche der Zeche Preußen der Seepark, dessen Mittelpunkt der etwa neun Hektar große Horstmarer See ist. Der südliche Teil des Sees ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, das Nordufer dient als Strandbad. Daneben ist im sogenannten Horstmarer Loch, einer bergbaubedingten Senkung, eine Art natürliches Amphitheater mit Grasstufen entstanden. Die Landesgartenschau in Lünen hatte etwa 400.000 Besucher.
  • 1998 Jülich: Der am westlichen Stadteingang gelegene Brückenkopf aus napoleonischer Zeit musste saniert werden, der denkmalgeschützte Vorplatz und der Brückenkopfzoo brauchten dringend eine Überarbeitung. Zur Landesgartenschau 1998 entstand in Jülich mit dem "Lindenrondell", bestehend aus 144 im Halbkreis gepflanzten Linden, eine neue Anbindung zum Vorplatz und zu den Sportstätten nördlich des Zoos. Heute ist der Brückenkopfpark auf dem Vorplatz ein auch bei Belgiern und Niederländern beliebtes Ausflugsziel. Die Landesgartenschau in Jülich hatte etwa 400.000 Besucher.
  • 1999 Oberhausen: 1992 wurde hier die Zeche Osterfeld geschlossen. Mit der Landesgartenschau entstand der Bürgerpark Osterfeld, der die Verbindung zwischen dem CentrO und der City bildet. Zentrales Element der Gartenschau, in Oberhausen liebevoll OLGA genannt, war eine Wasserachse. Heute ist der Bürgerpark Osterfeld eine beliebte öffentliche Grünfläche, die Platz für Großveranstaltungen wie die Festivals "Olgas Rock" und "Ruhr in Love" bietet. Die Landesgartenschau in Oberhausen hatte etwa 420.000 Besucher.
  • 2000 Bad Oeynhausen/Löhne: Für die Landesgartenschau im Jahr 2000 arbeiteten erstmals zwei NRW-Städte zusammen. Bad Oeynhausen fehlten damals Verbindungen vom Kurpark der Stadt in die freie Landschaft. Auch die Nachbarstadt Löhne war schlecht angebunden. Mit der "Aquamagica" entstand zwischen beiden Orten ein neuer Park mit dem Schwerpunktthema Wasser. Die Landesgartenschau in Bad Oeynhausen/Löhne hatte etwa 1 Millionen Besucher.
  • 2001 Oelde: Das münsterländische Oelde richtete seine Landesgartenschau vor allem auf die Zielgruppe Familie aus. Im gesamten "Vier-Jahreszeiten-Park" gab es Spielmöglichkeiten damit es den Kindern auf der Schau nicht langweilig wird. Heute wird der Park als Freizeitpark für Familien geführt. Die Landesgartenschau in Oelde hatte etwa 2,2 Millionen Besucher.
  • 2002 Schloss Dyck: Im Jahr 2002 gab es die erste dezentrale Gartenschau Deutschlands mit sieben Standorten: der Schlosspark Benrath und der Hofgarten in Düsseldorf, der Park Marienburg in Monheim, der Park Schloss Wickrath in Mönchengladbach, der Park Schloss Neersen in Willich, der Burgpark Linn und der Greiffenhorstpark in Krefeld sowie Schloss Dyck in Jüchen. Höhepunkt waren die "Neuen Gärten" bei Schloss Dyck. Auf einem freien Feld entstanden 20 moderne Gärten und Gartenideen, strukturiert durch ständig nachwachsendes Schilfgras. Sie blieben nach der Schau erhalten. Die Landesgartenschau um Schloss Dyck hatte etwa 2 Millionen Besucher.
  • 2003 Gronau/Losser: Gronau und die niederländische Nachbargemeinde Losser richteten 2003 die erste grenzüberschreitende Landesgartenschau in NRW aus. Zentrum war der "Inselpark" in Gronau. Neun Inseln entlang des Flusses Dinkel bildeten den Park. Es entstanden Themengärten in Blattform und Wasserspielplätze. Viele der Gärten konnten erhalten werden, sie werden heute von Freiwilligen gepflegt. Die Landesgartenschau in Gronau/Losser hatte etwa 1,1 Millionen Besucher.
  • 2005 Leverkusen: Die Stadt verdankt ihrer Landesgartenschau den durch drei große Brücken geprägten "Neuland-Park", die Rheinpromenade und eine gute Anbindung der Innenstadt an den Rhein. Der Park steht Bürgern und Gästen heute offen. Die Landesgartenschau in Leverkusen hatte etwa 550.000 Besucher.
  • 2008 Rietberg: Im Ortskern von Rietberg gibt es ein gut erhaltenes Fachwerkensemble. Von diesem traditionellen Ortskern wurden mit der Landesgartenschau neue Verbindungen zu neueren Bereichen der Stadt geschaffen. Mehr als 2000 Bürger arbeiteten als freiwillige Helfer an der Schau mit. Der "Gartenschaupark Rietberg" wird heute von einer städtischen Tochter-Gesellschaft geführt. Die Landesgartenschau in Rietberg hatte etwa 1 Millionen Besucher.
  • 2010 Hemer: Auf dem Gelände der ehemaligen Blücher-Kaserne in Hemer entstand anlässlich der Landesgartenschau 2010 der "Sauerland Park". Der Bundeswehrstandort in Hemer war 2007 geschlossen worden. Die Landesgartenschau in Hemer hatte etwa 1 Million Besucher. 
  • 2014 Zülpich: Die Landesgartenschau in Zülpich bestand aus zwei Parkbereichen: dem Park am Wallgraben und dem Seepark. Zentrum des Seeparks ist ein 85 Hektar großer Wasserportsee, der mit der Landesgartenschau besser an die Stadt angebunden wurde. Die Landesgartenschau in Zülpich hatte mehr als eine halbe Million Besucher.
  • 2017 findet die Landesgartenschau in Bad Lippspringe statt.