Das gilt es bei Rauchmeldern zu beachten
Fragen & Antworten
Ab dem nächsten Jahr gilt in allen Wohnungen in NRW die Rauchwarnmelderpflicht. Doch wer ist für die Anschaffung zuständig, Vermieter oder Mieter? Was kostet ein gutes Gerät und wie oft muss der Melder gewartet werden? Wir liefern Antworten.

Rauchmelder können Leben retten. Aber es gilt einiges zu beachten.
Wer ist für die Anbringung und Wartung zuständig?
Für die Anschaffung und Montage der Rauchmelder ist der Vermieter bzw. Eigentümer zuständig. Laut Bauordnung müssen Eigentümer Wohnungen, die "bis zum 31. März 2013 errichtet oder genehmigt sind" bis zum 31. Dezember dieses Jahres mit Rauchmeldern ausstatten. Dann endet die Übergangsfrist auch in NRW. Für Neu- und Umbauten galt die Einbaupflicht bereits seit dem 1. April 2013. Die Mieter sind laut Bauordnung jedoch für die Wartung der Geräte zuständig.
Was passiert, wenn mein Vermieter bis zur Jahreswende keine Rauchmelder in meiner Wohnung installiert hat?
Theoretisch kann die Stadt ein Ordnungsgeld von bis zu 50.000 Euro verhängen. Das sagt Werner Klönne vom Mieterschutzbund. Praktisch sei der Fall aber eher unwahrscheinlich. "Wo kein Kläger, da kein Richter", sagt Klönne. Kontrollen wird es wohl nicht geben. Allerdings seien Schornsteinfeger angehalten, die Augen offen zu halten. Auch Mieter können sich bei der Stadt beschweren. Zunächst sollten Mieter aber das Gespräch mit dem Eigentümer suchen.
Wie funktioniert die Wartung?
Einen einfachen Funktionstest ermöglichen die meisten Geräte per Knopfdruck. Wenn der Melder ordnungsgemäß funktioniert, blinkt entweder eine LED oder es ertönt ein Piepston. Dieser Test sollte einmal in der Woche durchgeführt werden.
Eine Wartung ist ein wenig aufwendiger. "Die Wartung ist einmal jährlich vorgeschrieben", sagt Werner Klönne vom Mieterschutzbund. In der DIN 14676 ist festgelegt, was zu einer Wartung dazugehört. Es soll unter anderem überprüft werden, ob Staub die Öffnungen des Rauchmelders verstopft und damit eine Raucherkennung beeinträchtigt. Auch ein Probealarm gehört zum Prüfvorgang. Es reicht jedoch nicht aus, ein Feuerzeug an den Rauchmelder zu halten, da das Gerät tatsächlich nur auf Rauch reagiert. Um für den Test keinen Brand erzeugen zu müssen, gibt es im Baumarkt oder Elektromarkt Rauchwarnmelder-Testsprays (zwischen 10 und 15 Euro).
Wie viele Rauchmelder brauche ich in meiner Wohnung?
Laut Bauordnung des Landes NRW müssen "Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben." Bei einer Wohnung mit einem Schlafzimmer, Diele und zwei Kinderzimmern wären das also vier Geräte.
In Sonderfällen kann es auch nötig sein, mehrere Geräte in einem Raum anzubringen, zum Beispiel wenn der Raum durch einen hohen Raumteiler geteilt wird. Bricht das Feuer in dem Teil des Zimmers ohne eigenen Melder aus, könnte der Raumteiler verhindern, dass der Rauchmelder die Gefahr erkennt.
Wo im Raum positioniere ich die Rauchmelder?
Generell gehört das Gerät mittig an die Zimmerdecke. Bei Räumen mit Dachschrägen soll der Abstand zur Deckenspitze mindestens 50 Zentimeter und maximal einen Meter betragen. Die Website rauchmelderpflicht.eu gibt Hinweise für weitere Spezialfälle.
Wie viel kostet ein Rauchmelder?
Stiftung Warentest hat sich in einem Test 20 Geräte angeschaut. Dabei kamen sie zum Schluss, dass ein guter Rauchmelder bereits für 20 Euro zu haben ist. Es gibt jedoch auch Rauchmelder mit einer Funkeinrichtung. Sind mehrere Geräte in einem Gebäude installiert, kann die Gefahrmeldung an alle Melder weitergegeben werden. Ein Brand in einem weiter abgelegenen Raum bleibt so nicht unbemerkt. Diese Geräte sind teurer, zwischen 60 und 103 Euro.
Worauf muss ich beim Verkauf achten?
Die Website rauchmeldertest.net nennt drei entscheidende Faktoren: Die Batteriedauer (siehe nächste Frage), eine lange Garantiezeit und die Zuverlässigkeit des Geräts. Dafür werden die Rauchmelder unter anderem vom TÜV geprüft und tragen ein entsprechendes Prüfsiegel.
Wie lange hält die Batterie?
Das kommt auf die Art der Batterie an. Manche Geräte haben eine fest verbaute Lithium-Batterie, für die Hersteller eine Betriebsdauer von 10 Jahren angeben. Wenn die Batterie leer ist, muss das gesamte Gerät ausgetauscht werden.
Geräte mit austauschbaren Alkaline-Batterien brauchen nach spätestens 3 Jahren neuen "Saft". Der Rauchmelder macht sich durch einen Warnton bemerkbar, wenn die Batterie sich dem Ende neigt (ca. 30 Tage bevor das Gerät nicht mehr funktioniert). Da dieser Ton erfahrungsgemäß oft nachts ertönt, ist es empfohlen, immer Ersatzbatterien griffbereit zu haben.
Wer haftet, wenn bei einem Fehlalarm die Feuerwehr anrückt?
Wenn ein Fehlalarm ausgelöst wird und zum Beispiel Nachbarn die Feuerwehr rufen, muss niemand fürchten, für den Einsatz zur Kasse gebeten zu werden.