Olaf Kröck traf Dunja Hayali zum Gespräch im Ruhrfestspielhaus.

Olaf Kröck traf Dunja Hayali zum Gespräch im Ruhrfestspielhaus. © Meijer

Das Gespräch mit Intendant Olaf Kröck plätschert an der Oberfläche

rnDunja Hayali bei den Ruhrfestspielen

Nach anderthalb quälenden Stunden, in denen der Intendant der Ruhrfestspiele Olaf Kröck mit der Journalistin Dunja Hayali plauderte, fragt man sich: Worum geht es hier eigentlich?

Recklinghausen

, 24.05.2022, 12:18 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Antwort muss ernüchternd ausfallen: Es geht um alles - und damit um nichts.

Eingeladen hat der Intendant die Journalistin, weil er für seine aktuelle Saison die Begriffe „Haltung und Hoffnung“ zum Motto gewählt hat und Hayali für ihn „in unserer Gesellschaft wie kaum eine andere für den Begriff der Haltung“ steht.

Wer ist denn eigentlich hier der Star?

Kröck beginnt diesen Abend also aus der Haltung der Bewunderung heraus - und diese legt er bis zum Schluss nicht mehr ab.

So entspinnt sich ein Gespräch zweier Menschen, die sich im Grunde einig sind und die daraus resultierende Harmonie auf keinen Fall stören wollen.

Zu kleinen Dissonanzen kommt es höchstens, weil die Rollenverteilung etwas unklar ist: Wer stellt wem die Fragen? Wer ist hier der Star?

Das Gespräch ufert aus

Auch Kröck selber mag mit längeren Monologen im Mittelpunkt stehen, in denen er sich zum Beispiel selbst für sein schwarzes Literaturfestival Resonanzen auf die Schulter klopft.

Während des Gesprächs, das auch deshalb ausufert, weil Olaf Kröck keine Uhr bei sich hat, streifen die beiden viele Themen: Krieg, Rassismus, Cancel Culture, Fake News, Rechtsradikalismus, Demokratische Kultur, Gendern, Corona. Nirgendwo steigen sie tiefer ein, niemals gehen ihre Statements über die Grundlagen des aktuell politisch korrekten Diskurses hinaus.

Dunja Hayali regt sich über die Corona-Chaospolitik auf

Spannend ist, dass beide für eine diverse Gesellschaft eintreten, aber vor einem rein weißen Publikum mit hohem Altersdurchschnitt (bei den Eintrittspreisen kein Wunder) die Perspektiven der gebildeten, durchschnittsdeutschen Mittelschicht vertreten.

Das gipfelt darin, wie Hayali sich über die Corona-Chaospolitik aufregt: „Dass das in Deutschland möglich ist...“