Daniel Frieg erklärt Abschied aus Wickede: „Weiß nicht, ob es ohne Corona gut gegangen wäre“

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Daniel Frieg erklärt Abschied aus Wickede: „Weiß nicht, ob es ohne Corona gut gegangen wäre“

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Drei turbulente Jahre bei Westfalia Wickede liegen hinter Daniel Frieg. Der Co-Trainer wird den Verein im Sommer verlassen. Der „Turnaround“ mit jungen Spielern sei bisher nicht geglückt.

Wickede, Holzwickede

, 05.05.2021, 15:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Daniel Frieg wird den Fußball-Westfalenligisten Westfalia Wickede im Sommer verlassen. Der bisherige Co-Trainer steigt eine Liga auf - und heuert als Assistent von Marc Woller beim Oberligisten Holzwickeder SC an. Im Gespräch mit der Sportredaktion spricht der 36-jährige Familienvater über seine Zeit in Dortmund und seine Beweggründe, der Westfalia nach drei Jahren den Rücken zu kehren.

Eine berufliche Veränderung im vergangenen Jahr sei der Auslöser gewesen, dass Daniel Frieg ohnehin ein bisschen kürzer treten wollte, sagt er. Das habe er den Verantwortlichen bei der Westfalia auch schon im Winter mitgeteilt: „Ich hätte mich eh zurückgezogen und habe gesagt, dass sie ab Sommer nicht weiter mit mir planen sollen.“

Daniel Frieg

Daniel Frieg © Foltynowicz

„Die Annullierung war für Westfalia jetzt ein Glücksfall.“
Daniel Frieg

In Dirk Eitzert hat auch schon ein anderer Co-Trainer der Westfalia angekündigt, im Sommer aufzuhören. Nach dessen Entschluss haben die Wickeder in Damian Grauer sogleich auch schon einen neuen Co-Trainer installiert. „Damit wäre ich nur noch der dritte im Bunde gewesen“, so Frieg.

Bis zum Saisonende, das durch die Annullierung jetzt viel früher eingetreten ist, hätte Frieg dem Team noch zur Seite gestanden. Als er der Klub-Spitze erklärt hat, dass er zum Holzwickeder SC wechseln wird, sei diese aber nicht gerade erfreut gewesen: „Schotti (Marko Schott, Cheftrainer der Westfalia, Anm. d. Red.) war schon ziemlich enttäuscht. Er meinte, dass er mich gerne weiter im Staff behalten hätte.“

Doch für Frieg war es nun an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. „Wickede ist ein sehr familiärer Verein mit einem tollen Umfeld“, führt er aus. „Es ist aber auch so, dass es hier in den letzten Jahren eine große Spieler-Fluktuation gegeben hat. Die Leistungsträger haben den Klub nach und nach verlassen. Das stellt den Verein immer vor neue Herausforderungen.“

Westfalia Wickede ist dem Abstiegskampf „dank Corona“ entgangen

Die Westfalia musste immer wieder den „Turnaround“ schaffen, meint Frieg. „Wenn man solche Spieler verliert wie Andreas Toetz oder Marcel Großkreutz wird es schwer, sich in der Westfalenliga festzubeißen.“ Frieg wird deutlich: „Die Annullierung war für Westfalia jetzt ein Glücksfall. Ich weiß nicht, ob es in einem normalen Spielbetrieb gut ausgegangen wäre“, glaubt er, dass sich der Verein nach einem schwachen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus sieben Spielen auch mit einem Abstiegsszenario hätte auseinandersetzen müssen.

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Dass der Verein seit einiger Zeit verstärkt auf die Jugend setzt, sei laut Frieg zwar der richtige Weg. Aber: „Sportlich ist das bisher noch nicht so gut gelungen.“ Er spricht von „turbulenten Jahren“ in Wickede. Die Zeit möchte er trotzdem nicht missen: „Es waren aber auch Jahre, in denen ich sehr viel lernen konnte. Auch von den alt eingesessenen Spielern, die eine große Erfahrungsbreite haben, konnte ich sehr viel aufsaugen. Das sind alles tolle Fußballer, da nimmt man eine Menge mit.“