Daniel Decker-Törö zieht sein Fazit „Wenn es Rot geben muss, wird es weiterhin Rot geben“

Daniel Decker-Törö ist zurück: „Wenn es eine Rote Karte geben muss, dann wird es die auch weiterhin geben.“
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Er war immer wieder Thema in verschiedenen Vereinsheimen und insbesondere die Beteiligten der eskalierten Spiele sprechen oft noch heute von Daniel Decker-Törö. Zu gravierend waren viele seiner Entscheidungen, als er regelmäßig mit Karten um sich schmiss. Nun ist er wieder an der Pfeife und durfte die Partie der SpVg Bönen gegen den SV Langschede leiten.

Daniel Decker-Törö ist bei vielen im Fußballkreis Unna-Hamm bekannt. Seine Spiele die oftmals mit einem Spielabbruch und einer Kreisspruchkammersitzung endeten, sind nicht unbedingt wenige. Nun ist der Unparteiische wieder da und spricht sowohl über die Zukunft, als auch über die Vergangenheit.

Friedhelm Wittwer vom Kreisvorstand beobachtete das Spiel in Bönen und auch die Leistung des Schiedsrichters.
Friedhelm Wittwer Geschäftsführer der SpVg Bönen beobachtete das Spiel. © Michael Neumann

„Es war ein interessantes Spiel auch mit dem Ergebnis, 3:3. Beide Mannschaften waren in etwa gleich stark, beide haben Chancen liegenlassen und aus meiner Sicht war es ein gutes, interessantes Spiel“, merkte man Decker-Törö an, dass er froh ist, wieder aktiv pfeifen zu dürfen.

Dabei geriet der Schiedsrichter bereits nach einer Viertelstunde zum ersten Mal in den Blickpunkt, als er einen Strafstoß für die SpVg Bönen gab. Nico Brewedell zog seinen Gegenspieler am Trikot zu Boden, noch bevor dieser freistehend zum Schuss kam. „Die Regel besagt, dass ein gegnerorientierte Foul eine persönliche Strafe geben muss. Durch den Elfmeter war es dann aber nur die Gelbe und nicht mehr die Rote Karte“, erklärt Decker-Törö, warum er für die Notbremse keinen Platzverweis aussprach.

Dagegen bewies der Referee wenig später eine klare Linie, als Bönens Robin Gessinger ohne Berührung zu Boden ging. Für Decker-Törö eine klare Sache: Schwalbe und somit eine Verwarnung wegen Unsportlichkeit.

Ebenso klar für Decker-Törö auch der indirekte Freistoß kurz vor dem Spielende, der das 3:3 bedeutete: „Der Verteidiger hat aus meiner Sicht den Ball bewusst und unbedrängt zu seinem Torwart zurückgespielt. Das war kein Klärungsversuch oder sonstiges.“

Beide Trainer wussten im Vorfeld um die Vorgeschichten des Schiedsrichters. „Es war eine gute Leistung. Ich weiß, was auf uns zu kommt, wenn er pfeift und ich habe die Jungs gewarnt“, war Cengiz Güner zufrieden. „Ich habe lieber einen der alles pfeift, als jemanden der überhaupt nichts pfeift.“

„Der Schiedsrichter sollte nicht im Mittelpunkt stehen.“

„Ich habe mich fit gehalten und war regelmäßig auf den Schiedsrichterbelehrungen, um einfach auf dem Laufenden zu bleiben“, schildert Decker-Törö, wie er seine Zeit nutzte. Ob der Schiedsrichter nun wieder regelmäßig im Einsatz ist? „Ich werde dann pfeifen, wenn ich angesetzt bin“, antwortet Decker-Törö prompt und fügt hinzu: „Ich habe soweit Zeit und wenn ich angesetzt werde, dann pfeife ich natürlich auch.“

Obwohl die Schiedsrichter im Fußballkreis Unna-Hamm zwar mittlerweile besser aufgestellt sind als noch vor zwei Jahren, ist man sicherlich trotzdem über jede Verstärkung froh.

Schiedsrichter Daniel Decker-Törö ist wieder aktiv und leitete am Sonntag ein Match in Bönen.
Schiedsrichter Daniel Decker-Törö ist wieder aktiv und leitete am Sonntag ein Match in Bönen. © Knapp

„Der Schiedsrichter sollte nicht im Mittelpunkt stehen, es soll um die Mannschaften gehen. Ich bin niemand, der gerne im Mittelpunkt steht, auch wenn Leute das anders sehen. Ich bin froh, wenn es ein knappes und spannendes Spiel ist. Alle sind zufrieden und am besten wird nach dem Spiel gar nicht mehr über den Schiedsrichter geredet“, möchte Daniel Decker-Törö eigentlich nur seinem Hobby nachgehen, gibt allerdings keine Freifahrtscheine aus: „Wenn es eine Rote Karte geben muss, dann wird es die auch weiterhin geben.“

Alles in allem hatte Decker-Törö die Partie im Griff, kam bei nur zwei Verwarnungen mit vergleichsweise wenigen Karten aus und bewies endlich das oft geforderte Fingerspitzengefühl. Wenn der Schiedsrichter diese Linie so durchzieht und auch die Mannschaften sich an die einfachen sportlichen Regeln halten, dann ist er, wie auch jeder andere Referee, ein Gewinn für den heimischen Fußball.

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