Corona werde im Nachwuchsbereich eine leistungsmäßige Delle hinterlassen, sagt ein Kamener D-Jugendtrainer.

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D-Juniorentrainer schlägt Corona-Alarm: „Eine leistungsmäßige Delle wird bleiben“

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Der sportliche Lockdown macht vor allem den Nachwuchssportlern zu schaffen. Ein D-Jugendtrainer befürchtet leistungsmäßige Folgen und schlägt Alarm.

Kamen

, 16.05.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Coronavirus wird zweifelsohne Spuren hinterlassen - gesundheitlich, aber auch sportlich. Im Jugendfußball werden Spieler die Lust an ihrem Hobby verlieren, andere wiederum wird der zeitweise Lockdown in den Knochen stecken. Leistungsmäßig werde es einen Knick geben, sagt ein Kamener Jugendtrainer.

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Seit acht Jahren nun ist Thorsten Vieth BSV Heeren als Jugendtrainer aktiv - vornehmlich für den Jahrgang 2009. Eigens für seine Truppe hat der 43-Jährige die Trainer-C-Lizenz erworben, um den Nachwuchskickern ein optimales Training bieten zu können. Der Fußball ist seine Passion und dafür reist er regelmäßig aus seinem Wohnort Herne in den Kamener Vorort an.

D-Junioren sind im goldenen Fußball-Alter

Die jüngsten Entwicklungen rund um das Coronavirus aber treiben ihm zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn. Als Trainer des Jungjahrgangs der D-Junioren, weiß er nur zu genau, was seinen Spielern im vergangenen Jahr entgangen ist. „Die D-Jugendlichen sind im goldenen Alter“, weiß Vieth. „Sie lernen am meisten und ihr Körper ist in motorischer Hinsicht in bester Verfassung.“

Thorsten Vieth (hinten links) betreut den Jahrgang 2009 des BSV Heeren seit einigen Jahren erfolgreich.

Thorsten Vieth (hinten links) betreut den Jahrgang 2009 des BSV Heeren seit einigen Jahren erfolgreich. © Privat

Aber: Corona verhindert ein regelmäßiges Training und Spiele. Die Folge: Grundlagen wie Bewegungsabläufe und -motorik werden nicht mehr regelmäßig trainiert. Vieth warnt: „Es gibt sogar Jugendliche, die keinen Purzelbaum können und Schwierigkeiten beim Rückwärtslaufen haben. Das ist kein Bestandteil mehr des Sportunterrichts - und das macht sich bemerkbar. Die sind nur noch mit dem Daumen an der Play-Station stark.“

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Er selbst werde definitiv den Trainingsbetrieb erweitern, wenn es wieder losgehen kann. „Wir fangen glücklicherweise nicht bei Null an, dafür hat meine Mannschaft eine zu gute Veranlagung“, sagt er. „Ich denke aber, dass wir künftig auch den Samstag als Trainingstag installieren, damit den D-Junioren möglichst viel erhalten bleibt“, kündigt er Sonderschichten an.

Viele Neuerungen kommen auf D-Junioren zu

Immerhin kommt auf seine Mannschaft einiges zu, wenn der Meisterschaftsbetrieb wieder beginnt. Vieth erklärt: „Für die D-Junioren ist einiges neu: Sie spielen auf dem Neuner-Feld, mit Schiedsrichter und mit Abseits.“ In der Qualifikation hat das seine junge Mannschaft recht gut umgesetzt, hätte in der Kreisliga A starten können. Dazu ist es wegen Corona aber nicht mehr gekommen. Durch fehlenden Spielbetrieb befürchtet er langfristig für den Jugendfußball: „Eine leistungsmäßige Delle wird bleiben.“

Thorsten Vieth ist bereits seit acht Jahren als Jugendtrainer beim BSV Heeren aktiv.

Thorsten Vieth ist bereits seit acht Jahren als Jugendtrainer beim BSV Heeren aktiv. © Privat

Thorsten Vieth aber wird sich auch die nächsten Jahre dieser Herausforderung stellen. „Mir macht das alles sehr viel Spaß. Nur allzu gerne würde ich später mit den Jungs auch in den Seniorenbereich übergehen“, will er sich noch lange beim BSV Heeren engagieren.

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Spielerinnen und Spieler des Jahrgangs 2009 sind dabei gerne willkommen und können sich direkt an Thorsten Vieth, Tel. 0177-8583543, oder per Mail an ktv77@gmx.de wenden.