Ein WhatsApp-Chat am Clara-Schumann-Gymnasium (CSG) in Holzwickede ist im Dezember 2022 offenbar derart eskaliert, dass die Polizei verständigt werden musste. Hintergrund: Cybermobbing und ein Bild von Adolf Hitler, der mit seinen Händen ein Herz formt. Ein Sechstklässler wurde von der Polizei an der Schule abgeholt und nach Hause gebracht.
Polizei bestätigt Einsatz am Clara-Schumann-Gymnasium
Die Polizei bestätigt zwar den Einsatz am Holzwickeder Gymnasium, nennt aber keine Details. CSG-Schulleiterin Andrea Helmig-Neumann spricht von einem „großen Thema“, möchte aus „Datenschutzgründen“ aber keine Angabe zu einzelnen Fällen machen.
Nach Informationen unserer Redaktion wurde der Schüler an einem Tag im Dezember gegen 9.30 Uhr von der Polizei aus der Schule abgeholt. Zuvor soll es in einem WhatsApp-Chat zu verschiedenen mobbenden Aussagen zwischen Schülern gekommen sein – darunter Äußerungen wie „Geh sterben“. Auslöser des Polizeieinsatzes war wohl schließlich das Hitler-Bild. In diesem Zusammenhang bestätigt die Polizei eine Strafanzeige seitens der Schule. Die Schulleitung reagierte mit der Einberufung eines Elternabends.
Entlassung von der Schule ist möglich
Informationsabende für Eltern werden grundsätzlich häufiger veranstaltet, sagt Helmig-Neumann, auch „anlassbezogen“. „Mobbing und Cybermobbing werden bei uns nicht geduldet“, so die Schulleiterin. Aber: „Ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien ist bei uns ein großes Thema.“

Auf die Frage, welche Konsequenzen ein entsprechender Verstoß hat, verweist Helmig-Neumann auf den Paragraphen 53 des Schulgesetzes für Nordrhein-Westfalen. Darin heißt es: „Erzieherische Einwirkungen und Ordnungsmaßnahmen dienen der geordneten Unterrichts- und Erziehungsarbeit der Schule sowie dem Schutz von Personen und Sachen.
Sie können angewendet werden, wenn eine Schülerin oder Schüler Pflichten verletzt.“ Ordnungsmaßnahmen sind beispielsweise ein schriftlicher Verweis, die Überweisung in eine parallele Klasse, der vorübergehende Ausschluss vom Unterricht oder die Entlassung von der Schule.
Bei einem pädagogischen Tag am Montag (23. Januar) habe das Thema Medienkompetenz auf dem Plan gestanden, erklärt Helmig-Neumann. Neben Informationsabenden für Eltern setzt die Schule auf Medienscouts – Lehrer und Schüler, die im Umgang mit Medien besonders geschult sind. Darüber hinaus sei der Unterricht auf den Medienkompetenzrahmen NRW abgestimmt. Dort bietet das Land Informationen, Ideen und Hilfestellungen für einen sicheren Umgang mit Medien. „Beispielsweise geht es um die Frage: Welchen Quellen kann ich im Internet vertrauen?“, erklärt die Schulleiterin. Aber eben auch um die Frage: Wie kommuniziere ich im Netz wertschätzend? Genau das wolle man den Schülern mitgeben, sagt Helmig-Neumann. Grundsätzlich gilt im Gymnasium ein Handy-Verbot in der Erprobungsstufe.
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