Jannick Niessner, Chef der Triathlon-Abteilung, wurde selbst Dritter über die Kurzdistanz beim Kamener Duathlon.

Jannick Niessner, Chef der Triathlon-Abteilung, wurde selbst Dritter über die Kurzdistanz beim Kamener Duathlon. © Sebastian Reith

Crash beim 1. Kamener Duathlon: Radfahrer kracht in einen RTW – Polizeieinsatz wegen Falschfahrer

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Ein Radfahrer ist beim 1. Kamener Duathlon gegen ein parkendes Fahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes geprallt. Es war nicht der einzige Sturz auf der Strecke. Und auch die Polizei musste anrücken.

Methler

, 10.07.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Jannick Niessner, Leiter der Triathlon-Abteilung des TVG Kaiserau, und Vereinschef Michael Krause wirkten mitten im 1. Kamener TVG-Duathlon relativ entspannt. Wenn der Kamener Triathlon – oder wegen der Sanierung des Bades eben der Duathlon – erstmal läuft, dann kann Niessner als Aktiver selbst sogar ins Renngeschehen einsteigen. Zufrieden waren die Veranstalter, obwohl deutlich weniger Sportler das Event besuchten und es zwei unschöne Zwischenfälle gab.

Der erste ereignete sich schon am Morgen. Ein Radfahrer aus Bocholt kollidierte an einem Kreisverkehr mit einem dort postierten Rettungswagen. „Er ist ins Krankenhaus gekommen. Soweit ich weiß, ist es aber nichts Superschlimmes, keine Knochenbrüche, aber Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Da wünschen wir ihm nur das Beste und dass er schnell wieder fit wird“, sagte Niessner.

TVG-Vorsitzender Michael Krause gab weitere Details: Offenbar hatte der Mann auf dem Rennrad in seine Gesäßtasche gegriffen, um einen Energieriegel zur Verpflegung zu greifen. Dabei war er einen Moment unachtsam. „Wir werden aus diesen Sachen lernen und das DRK-Fahrzeug etwas weiter weg vom Kreisel stellen“, sagte Krause. Bei eintretendem Regen gab es am Mittag dann zwei weitere Stürze auf dem Asphalt. Ein Athlet brach sich dabei nach ersten Informationen wohl die Hand.

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Duathlon statt Triathlon beim TVG Kaiserau

Weil das Schwimmbad saniert wird, haben die Kaiserauer erstmals einen Duathlon ausgerichtet.
10.07.2022

Der zweite Vorfall ereignete sich am Kreisverkehr Westicker Straße/Germaniastraße – ein heikler Punkt, denn hier mündet die Zufahrt von der Jahnstraße auf die Radstrecke mit seinen Wendepunkten. Und ausgerechnet hier ignorierte ein Autofahrer die Sperrungshinweise und Ordner, fuhr über den Bürgersteig in den Kreisverkehr und kam auf einem Fußgängerüberweg zum Stehen.

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Das Streckenpersonal – insgesamt 150 Helfer hatten die Kaiserauer im Einsatz – beförderten das Fahrzeug schnell wieder von der Straße. Die Schiedsrichter verständigten die Polizei. Bereits im Vorjahr hatte es einen ähnlichen Fall gegeben. „Vollkommenes Unverständnis von unserer Seite. Wenn man Ordnern, die sich in den Weg stellen, über den Gehweg ausweicht, ist das fast schon kriminell und gefährdet die Athleten“, sagte Niessner.

Starterzahlen gegenüber einem Triathlon haben sich etwa halbiert

Eine Erkenntnis für den TVG Kaiserau: Ein Duathlon lockt offenbar weniger Starter an als ein Triathlon, obwohl auch die NRW-Liga auch mit einigen Ligen Halt in Kaiserau machte. „Wir haben deutlich weniger Starter, leider nur 250. Das ist nicht zu vergleichen mit den Zahlen, die wir im Triathlon haben. Da sind es fast 500“, so Krause.

Ein weiterer Faktor: „Der Termin in den Schulferien ist ein bisschen ärgerlich, aber wir sind auch auf die Sportplätze angewiesen und froh, dass die Sportschule uns diese zur Verfügung stellt. Dadurch dass die Fußballsaison länger ging, war es vorher einfach nicht möglich“, erklärte Niessner. Parallel gab es ausgerechnet noch eine weitere Liga-Veranstaltung in Verl, sodass die eigene TVG-Mannschaft nicht beim Heimrennen dabei war.

Lisa Strothmann gewann die Kurzdistanz des Kamener Duathlons.

Lisa Strothmann gewann die Kurzdistanz des Kamener Duathlons. © Sebastian Reith

Vor allem bei der Kurz- und Sprintdistanz sind die Kaiserauer eigentlich bis zu 200 Teilnehmer gewohnt. Nicht mal ein Drittel dieser Zahl wurde erreicht, was auch finanzielle Auswirkungen haben dürfte: Statt eines satten wirtschaftlichen Plus geht Niessner „nur“ von einer schwarzen Null aus. „Wir als Verein haben aber gesagt: Es wäre zu schade, wenn wir gar keine Veranstaltung anbieten“, so Niessner, der selbst Dritter über die Kurzdistanz wurde hinter Hagen Müller und Dirk Strothmann, dessen Tochter Lisa schnellste Frau im Feld war - vor Dorothee Steeg und Ehefrau Antje Strothmann.

Stephanie Schmelzer aus Unna sprintet auf Platz zwei

Über die Sprintdistanz siegte Marvin Lohmann (Gütersloh) vor dem Lüner Clement Chauvin und Gereon Max (Hombruch). Bei den Frauen standen Jutta Rathmann (Berleburg), Stephanie Schmelzer (LT Unna) und Sarah Strothmann auf dem Podest. Bei den Ligastartern dominierte ein Mann aus Oberhausen: Timo Schaffeld lief sich sieben Minuten Vorsprung heraus.

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Am Ende waren die Kaiserauer dann zufrieden. Michael Krause: „Wenn um 9 Uhr der erste Startschuss fällt, dann ist man erleichtert.“ Krause hatte am Vortag noch in einer Spielhalle Geld gewechselt, weil er vergessen hatte, Wechselgeld für die Barkasse zu organisieren und dann die Banken geschlossen hatten.

Am Sonntagvormittag grinste er dann gelassen, hängte Startlisten aus, moderierte Siegerehrungen und freut sich schon auf 2024: „Wir müssen durchhalten. 2023 und 2024 werden wir noch so eine Duathlon-Veranstaltung machen und im Herbst 2024 soll ja das Schwimmbecken fertig werden. 2025 werden wir hoffentlich wieder einen vernünftigen Triathlon machen können.“

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