In wenigen Tagen endet die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen, im Nah- und im Fernverkehr. Das wurde in der vergangenen Woche so entschieden. Die aktuellen Zahlen belegen, dass dieser Schritt mehr als berechtigt ist. Alle Parameter, die in den vergangenen drei Pandemie-Jahren als Maßstab dienten, um über die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen zu entscheiden, zeigen höchst erfreuliche Werte.
So geht die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus spürbar zurück. In der Woche zwischen dem 9. und 16. Januar meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) 95.596 neue Fälle, rund 45.000 weniger als eine Woche zuvor.
Das ist eine gute Entwicklung, auch wenn man berücksichtigt, dass sich viele Menschen gar nicht mehr testen lassen und somit die Dunkelziffer der unerkannten Corona-Infektionen hoch sein dürfte. Niedrige Testzahlen sind nämlich nicht neu, sondern schon seit etlichen Monaten zu beobachten.
Höchst aufschlussreich ist der Vergleich mit den Vorjahren. Im Januar 2021 lag der Anstieg der Neuinfektionen in diesem Zeitraum um rund 25.000 Fälle höher. Im Januar 2022 gab es im Vergleichszeitraum mit 464.431 neuen Fällen fast fünfmal so viele Neuinfektionen.
Und das war 2022 nur der Anfang einer extremen Winterwelle, die ihren Höhepunkt mit mehr als 1,5 Millionen Neuinfektionen innerhalb einer Woche Ende März hatte. Es gibt derzeit auch nicht den leisesten Hinweis darauf, dass sich Ähnliches in diesem Jahr wiederholen könnte.
Zahl der Corona-Toten sinkt
Auch die Zahl der Menschen, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, gibt Anlass zu Optimismus. Mit 1.087 Corona-Toten zwischen dem 9. und 16. Januar 2023 ist die Zahl zwar immer noch hoch, aber sie sinkt wieder. Und: Es sind deutlich weniger Todesopfer als zur gleichen Zeit im Jahr 2022, als 1.620 Tote gezählt wurden, und erst recht weniger als im Jahr 2021, als das RKI im Januar 5.947 Corona-Tote innerhalb einer Woche zählte.
In den Krankenhäusern hat sich die Lage ebenfalls deutlich entspannt. Mit 950 Corona-Kranken, die aktuell auf einer Intensivstation behandelt werden, ist die niedrigste Zahl seit Ende November erreicht. Im Vergleich: 2021 wurden am 18. Januar 5.003 Corona-Kranke gezählt und am 17. Januar 2022 waren es 2.724.
Bei den Corona-Patienten, die beatmet werden müssen, fällt der Vergleich noch deutlicher aus. Aktuell sind es bundesweit 383 Patientinnen und Patienten, 2022 waren es 1.643 und 2021 sogar 2.869.
Besonders erfreulich ist dabei auch ein Blick auf die Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Patientinnen und Patienten. Aktuell sind 4,8 Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Kranken belegt. 2022 waren es zur gleichen Zeit 12,3 Prozent und 2021 sogar 20,6 Prozent. Seinerzeit waren viele Intensivstation völlig überlastet.
Und noch ein wichtiger Wert sieht derzeit sehr gut aus, die Reproduktionszahl R. Sie gibt an, wie viele Menschen ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch seinerseits ansteckt. Liegt der Wert über 1, ist das schlecht, dann beschleunigt sich nämlich die Ausbreitung der Seuche. Liegt der Wert unter 1, verlangsamt sich die Ausbreitung.
Und was ist mit der neuen Omikron-Variante XBB.1.5?
Aktuell liegt der R-Wert bei 0,72. Vor einem Jahr lag er bei 1,11. Dieser Unterschied allein zeigt, dass der Corona-Pandemie offensichtlich gerade die Luft ausgeht. Ob daran die neue Omikron-Variante XBB.1.5 etwas ändern wird. Sie gilt zwar als ansteckender als alle bisher aufgetretenen Varianten, derzeit gibt es allerdings keinerlei Anzeichen dafür, dass sie auch gefährlicher sein könnte als ihre Vorgängerinnen.
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