
© Koepe & Tebbe
Containerdienst Koepe & Tebbe hat trotz Corona-Krise gut zu tun
Firmen in Bergkamen
Die Corona-Pandemie spaltet die Wirtschaft in zwei Lager: So mancher darf derzeit nicht arbeiten oder leidet unter erschwerten Auflagen. Der Familienbetrieb Koepe & Teppe hat keinen Grund zur Klage.
Es waren zwei Männer, die am 25. März 1981 einen Entsorgungsfachbetrieb an der Bambergstraße in Bergkamen-Mitte gründeten: Gerd Koepe und Dirk Tebbe. 40 Jahre später ist aus der Koepe &Tebbe GbR mit zwei Containerfahrzeugen eine OHG geworden, die ihren Hauptsitz an der Industriestraße in Rünthe hat und deutlich gewachsen ist. Ein Familienbetrieb ist das Unternehmen aber geblieben, und in Corona-Zeiten hat es alle Hände voll zu tun.
Im vergangenen Jahr haben alle ausgemistet
„Im vergangenen Jahr haben alle Leute ausgemistet, das haben wir deutlich gespürt“, sagt Sabine Koepe, die das Büro der Firma managt. Die Chefs sind selbst mit den Fahrzeugen unterwegs. Neben dem Containerdienst und Entsorgungsgeschäft transportiert die Firma als Servicedienstleister auch Baumaschinen für andere Firmen. Das wurde zum zweiten Standbein der Firma. Der aktuelle Bauboom macht sich da bemerkbar.
„Im Moment fahren wir Unmengen an Bodenaushub“, schildert Sabine Koepe, die aus vielen direkten Kundengesprächen weiß, dass sich etliche Privatleute derzeit einen Swimmingpool im Garten anlegen. „Zum einen die heißen Sommer, zum anderen die coronabedingt geschlossenen Freibäder sind der Grund“, gibt Sabine Koepe wieder, was ihr viele Kunden am Telefon sagen.

Der Transport von Baumaschinen ist zu einem wichtigen Standbein der Firma geworden. © Koepe & Tebbe
Privatleute wie Firmen fragen bei Koepe & Tebbe an – und die allgemeine Bautätigkeit trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass das Unternehmen gut zu tun hat. Während sich Seniorchef Gerd Koepe Ende 2004 aus der Firma zurückzog und seinen Anteil an die Söhne Frank und Thomas übergab, ist Dirk Tebbe noch immer in der Firma aktiv – und der 64-Jährige will es auch noch einige Jahre bleiben.
Der Fuhrpark ist inzwischen auf zehn Lastwagen und sieben Anhänger oder Tieflader angewachsen. Auf dem Gelände an der Industriestraße, das vor allem für die Containerzwischenlagerung und die Abfallsortierung benötigt wird, befindet sich eine eigene Werkstatt. Mehrere 100 Container unterschiedlicher Größe hat das Unternehmen im Umlauf, hinzu kommen etliche sogenannte Abrollcontainer.

Abrollcontainer sind ebenso wie klassische Absetzcontainer im Einsatz. © Koepe & Tebbe
Während der klassische Absetzcontainer mit Ketten auf den Lastwagen gestellt und wieder abgesetzt wird, hat der Abrollcontainer vorne einen Haken und Räder unten, so dass er vom Wagen abgerollt werden kann. Zwischen fünfeinhalb und 40 Kubikmeter können so transportiert werden.
Sortieren des Abfalls ist wichtig
Ob Sperrmüll, Grünschnitt, Haushaltsentrümpelung, Verpackungsmaterial beim Umbau oder Neubau: Welches Material in die Container von Koepe & Tebbe kommt, ist dem zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb im Prinzip egal. Doch je genauer und zuverlässiger der Kunde seinen Abfall vorsortiert, desto preisgünstiger kann es für ihn werden. „Das ist immer ein Rechenspiel“, weiß Sabine Koepe, denn die Entsorgungsgebühren richten sich nach Müllsorte, hinzu kommt die Anfahrts- und Containerpauschale. „Manchmal sind zwei Container zur Trennung preisgünstiger als einer mit gemischtem Müll.“
Denn gemischte Containerinhalte müssen von Hand aussortiert werden. Die Zeiten, in denen alles auf eine Müllkippe kam, sind lange vorbei. Kreislaufwirtschaft und Recycling sind ein großes Thema – auch Wiederverwertung, wie Bauschutt für den Straßen-Unterbau. Was wozu noch verwendet werden kann, das erfahren die Chefs alle zwei Jahre bei einer Fortbildung, die für den zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb obligatorisch ist.
Jahrgang 1979, aufgewachsen und wohnhaft in Bergkamen. Magister-Studium in Münster in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Öffentlichem Recht. Erste Sporen seit 1996 als Schülerpraktikantin und dann Schüler-Freie in der Redaktion Bergkamen verdient. Volontariat und Redakteursstellen im Sauerland sowie Oldenburger Münsterland. Seit zehn Jahren zurück in der Heimat und seit Mai 2022 fest beim Hellweger angestellt.
