Comeback nach 2 Jahren Leidensgeschichte von Frömerns „Fighter“ Lucas Neithart hat ein Ende

Comeback nach 2 Jahren: Leidensgeschichte von Frömerns „Fighter“ Lucas Neithart hat ein Ende
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Damit haben sie beim SV Frömern wohl kaum noch gerechnet: Lucas Neithart hat nach seiner zweijährigen Verletzungspause endlich sein Comeback gefeiert. Vor gut einer Woche kam der 33-Jährige im Testspiel beim SSV Mühlhausen II (1:2) zu einem Einsatz.

Und wenn es nach Neithart geht, sollen da nach dem Wust an Verletzungen, die er im Laufe der Jahre einstecken musste, auch noch einige Pflichtspiele dazukommen. „Ich will versuchen, eine Saison verletzungsfrei zu überstehen“, hofft der Linksaußen-Spieler, weiß aber auch: „Falls da wieder etwas kommen sollte, muss ich die Reißleine ziehen.“

Lucas Neithart.
Lucas Neithart spielt wieder für Frömern, nachdem ihn zuletzt einige Verletzungen ausgebremst haben. © Privat

Die letzten Jahre waren von zahlreichen Verletzungen geprägt. Zunächst bremste Lucas Neithart, dem Cousin vom Bausenhagener Christopher Neithart, eine Schambeinentzündung aus. „Es war total absurd. Ich bin Woche für Woche zum Arzt gegangen. Es gab zig Fehldiagnosen, bis ein Arzt doch mal eine Schambeinentzündung vermutet hat“, berichtet Neithart. Weil es auch mit einer Spritzenbehandlung nicht besser wurde, ging ein Arzt irgendwann sogar von mehr aus.

Ärzte raten Neithart von Comeback ab

So äußerte ein Arzt den Verdacht eines Leistenbruchs. „Das hat sich leider später bewahrheitet“, so Neithart, der anschließend sogar einmal ein Kurzzeit-Comeback gefeiert hat. In der Rückrunde der vergangenen Saison war das. „Das Spiel war eine Ausnahme. Ich sollte auch nur symbolisch ein paar Minuten gegen Bausenhagen, meinen Ex-Verein, spielen“, sagt er. Doch danach zog sich Neithart gleich schon die nächste Verletzung zu. Diesmal: ein Bandscheibenvorfall.

Davon hat sich der Frömeraner nun endlich erholt. Trotzdem ist das Verletzungsrisiko bei Neithart nicht gerade gering. „Die Ärzte haben mir davon abgeraten, wieder mit dem Fußball anzufangen. Aber ich kann es einfach nicht lassen“, sagt er. Worte, die seinen Trainer Sebastian Kurt sehr freuen. „Lucas war zuletzt mein Co-Trainer. Er ist ein sehr aggressiver Spieler, sehr zweikampfstark und vor allem willensstark. Diese Eigenschaften haben wir zuletzt auf dem Platz vermisst.“

2014 hatte Lucas Neithart eigentlich schon seine Karriere beendet. 24 Jahre jung war er zu diesem Zeitpunkt. „Wir hatten damals mit Fröndenberg den Aufstieg in die Bezirksliga verpasst. Danach ist die Mannschaft auseinandergebrochen. Dann hatte ich auch keine Lust mehr“, erzählt Neithart. Vier Jahre lang nahm er sich eine Auszeit, erholte sich von seinen vorherigen Verletzungen. „Da war wirklich alles schon dabei: Probleme mit dem Meniskus, Kreisbandrisse, Brüche, Gehirnerschütterungen, Zerrungen, alles.“

Seit 2018 beim SV Frömern

Doch 2018 kam die Anfrage von Sebastian Kurt, mit dem Neithart auch großgeworden ist. „Er hat gefragt, ob ich nicht Bock hätte, in Frömern in der Zweiten anzufangen. Ich hatte den Fußball eigentlich nicht vermisst, habe mich aber bequatschen lassen“, sagt er.

Dann dauerte es nicht lange und Neithart war wieder voll drin. Gleich am ersten Spieltag der Saison 2018/19 musste er zum Doppeleinsatz ran. Weil die Erste personell Not am Mann hatte, half er nach dem Spiel der Zweiten auch noch in der Kreisliga A aus. „Danach“, sagt er, „war ich wieder total drin im Fußballfieber.“

Nach seiner aktiven Karriere will sich Lucas Neithart dann aber ein Stückweit zurückziehen aus dem Fußballgeschäft. Eine Trainerkarriere kommt für ihn aus einem bestimmten Grund nicht infrage, wie er sagt: „Ich habe Basti ja schon unterstützt und einiges miterlebt. Es hat auch was mit der Einstellung mancher Spieler zu tun. Mir geht es nahe, wenn Jungs wegen Kleinigkeiten absagen und die Ernsthaftigkeit vermissen lassen. Das würden meine Nerven auf Dauer nicht mitmachen“, sagt Neithart und lacht.

Über sich selbst sagt er außerdem, er sei nie ein guter Fußballer gewesen. „Ich habe nur die Möglichkeit, über den Kampf meine fußballerischen Defizite auszugleichen. Das hat früher immer ganz gut geklappt. Deshalb will ich jetzt fit werden und die Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt unterstützen.“

Auch das freut Trainer Kurt, der Neithart in diesem Fall aber widerspricht: „Er war schon in der Zweiten damals bombenstark. Er hat Ahnung von Fußball und eine gute Taktikschule.“ Dem 33-Jährigen bleibt nur zu wünschen, dass er sich seinen Wunsch von einer verletzungsfreien Saison erfüllen kann.

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