Christopher Street Day in Corona-Zeiten: Keine Party, aber dennoch Programm
„Queer“-Feiertag
Auch vorm Christopher Street Day macht das Coronavirus nicht Halt. Da eine Riesen-Party wie in den Vorjahren nicht möglich war, planten die Kölner Veranstalter kurzerhand um.

Wegen der Corona-Lage mussten die Veranstalter des Kölner Christopher Street Day die traditionelle Party absagen, stattdessen gab es ein kleineres Programm. © picture alliance/dpa
Mit Regenbogenfahnen ausgestattet haben am Sonntag rund 2000 Teilnehmer einer Fahrraddemo gegen die Ausgrenzung von Lesben und Schwulen demonstriert. Nach einer Sternfahrt durch die Stadt hatten sich die radelnden Demonstranten auf einem Platz am Rhein zu einer Kundgebung versammelt. In der Corona-Pandemie war dies ein Alternativprogramm für die ausgefallene traditionelle Parade zum Christopher Street im Juli.
Christopher Street Day „geht zurück zu den Wurzeln“
Die Großveranstaltung war abgesagt worden, für die Radel-Demo galten Hygieneregeln und Alkoholverbot. Er sei sehr gerührt über das wichtige Zeichen der Teilnehmer, sagte Hugo Winkels, Vorstand des Cologne Pride am Sonntag. Im Vergleich zu der riesigen bunten CSD-Parade sei die Demo klein, „aber wir gehen zurück zu den Wurzeln“, sagte Winkels. Gerade in schwierigen Zeiten sei ein Aufkommen rechten Gedankenguts zu spüren. „Da ist es sehr wichtig, dass wir ein Zeichen setzen, damit erstrittene Rechte nicht gefährdet sind“, sagte Winkels.
Die CSD-Paraden mit Zehntausenden Teilnehmern erinnern jeden Sommer an Ereignisse in New York 1969. Damals wehrten sich in der Christopher Street in Manhattan Besucher der Bar „Stonewall Inn“ gegen willkürliche Kontrollen und Schikanen. Die darauffolgenden Krawalle gelten als wichtiger Meilenstein der LGBTIQ-Bewegung. LGBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intersexuelle und queere Menschen.

Die Teilnehmer desdiesjährigen CSD in Köln stiegen aufs Rad. Statt der üblichen Party wurde eine Sternfahrt in die Innenstadt angeboten. © picture alliance/dpa
dpa