China will Tibet-Dialog nach Olympia fortsetzen
China will den Dialog mit Vertretern des Dalai Lama auch nach den Olympischen Spielen fortsetzen.

Exil-Tibeter demonstrieren in Tokio. (Archivbild)
Die chinesische Seite habe deutlich unterstrichen, «dass der Dialog nicht endet, sondern nach Olympia fortgesetzt wird», sagte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) am Sonntag in Peking. Sein chinesischer Amtskollege Liang Guanglie gehe davon aus, dass der Dialog im Oktober fortgeführt werde. Nach den Unruhen in Tibet im März hatte die chinesische Führung auf internationalen Druck hin Gespräche mit Abgesandten des Dalai Lama aufgenommen.
China verlangt ein Bekenntnis, dass Tibet untrennbar zu China gehört. Dazu sagte Verteidigungsminister Jung, er habe seinen Gesprächspartnern in Peking erklärt, dass sich das religiöse Oberhaupt der Tibeter zu diesem Ein-China-Grundsatz bekenne. Eine Fortsetzung des bisher ergebnislos verlaufenen Dialogs hat Peking auch davon abhängig gemacht, dass es keine Störungen der Olympischen Spiele seitens der Tibeter gibt. Vor allem ausländische Mitglieder des Netzwerks Students For a Free Tibet hatten wiederholt mit Aktionen in Peking auf die Lage der Tibeter aufmerksam gemacht. Nach ihrer Festnahme wurden sie umgehend aus China abgeschoben.
In Frankreich kündigte die französische Sozialistenführerin Ségolène Royal nach einem Treffen mit dem Dalai Lama am Samstag an, sie wolle nach Tibet reisen, um «zum Abbau der Gewalt und des Schreckens» in der chinesischen Region beizutragen. Der Dalai Lama, der in der westfranzösischen Stadt Nantes ein fünftägiges religiöses Seminar eröffnete, unterstütze die Idee, sagte Royal. Nach dem Treffen Royals mit dem Dalai Lama erklärten sich auch Außenminister Bernard Kouchner und seine Staatssekretärin für Menschenrechte, Rama Yade, zu einem Gespräch mit dem Exilvertreter der Tibeter bereit.
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