"Catgility" trainiert Spiel- und Jagdtrieb

Hundesport

Der Hundesport «Agility» steht bei immer mehr Haltern der Vierbeiner hoch im Kurs. Dabei bewältigen die Tiere einen Hindernisparcours - mit Leckerli als Ansporn.

München

von dpa

, 29.07.2010, 10:26 Uhr / Lesedauer: 2 min
Gutes Versteck - auch Eimer können beim «Catgility» in den Parcours eingebaut werden. (Bild: dpa/tmn)

Gutes Versteck - auch Eimer können beim «Catgility» in den Parcours eingebaut werden. (Bild: dpa/tmn)

Laut Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Frankfurt muss jeder, der seine Katze nur in der Wohnung hält, sich möglichst oft mit ihr beschäftigen und für Bewegung zu sorgen. «Viele denken ja, Katzen seien sehr anspruchslos und schon mit einem ruhigen Plätzchen auf dem Sofa zufrieden. Das ist aber ganz und gar nicht so.» Werden Katzen nicht beschäftigt, legen sie mit der Zeit immer mehr an Gewicht zu, werden «mau im Kopf» - und stellen womöglich jede Menge Unfug an. Das können alles Gründe für den Halter sein, es mal mit Catgility zu versuchen.

Laut Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Frankfurt muss jeder, der seine Katze nur in der Wohnung hält, sich möglichst oft mit ihr beschäftigen und für Bewegung zu sorgen. «Viele denken ja, Katzen seien sehr anspruchslos und schon mit einem ruhigen Plätzchen auf dem Sofa zufrieden. Das ist aber ganz und gar nicht so.» Werden Katzen nicht beschäftigt, legen sie mit der Zeit immer mehr an Gewicht zu, werden «mau im Kopf» - und stellen womöglich jede Menge Unfug an. Das können alles Gründe für den Halter sein, es mal mit Catgility zu versuchen.

Einen Hindernisparcours aufzubauen, sei keine große Sache, sagt Elke Deininger. Der Besitzer kann zum Beispiel zwei Stühle in einem gewissen Abstand zueinander stellen und ein Brett darüber legen, so dass die Katze darauf balancieren kann. Auch Rampen, Reifen, Tunnel oder Leitern können eingebaut werden - der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Der Halter muss lediglich darauf achten, dass nichts wackelt und umkippen kann. «Das könnte sonst dem Vertrauensverhältnis des Tieres zu seinem Menschen schaden.»

Die Katze wird von einer Person, meist mit Hilfe eines Spielzeugs, durch den Parcours geführt, erläutert Magdalena Scherck von der Tierschutzorganisation Peta im baden-württembergischen Gerlingen. Spielangeln, denen Katzen besonders gern hinterherjagen, sind dazu sehr gut geeignet. «Auch sogenannte Catnip-Spielzeuge, die nach Katzenminze duften, regen die Tiere dazu an, sich in deren Richtung zu bewegen.»

Damit die Tiere lernen, ist das Belohnen mit Leckerli wichtig. Geduld wird der Halter trotzdem brauchen. Schließlich können Katzen stur sein, und sie lassen sich zu nichts zwingen. Ohnehin geht es laut Scherck nicht darum, dem Tier so schnell wie möglich etwas beizubringen. Der Spaß soll im Vordergrund stehen. Elke Deininger warnt ebenfalls vor zu viel Ehrgeiz - wie ihn nach ihren Worten etwa manche Catgility-Verfechter in den USA an den Tag legen: «Dort wird es zum Beispiel vor Publikum auf Katzenausstellungen vorgeführt.»

Katze ist nicht gleich Katze. Die eine freut sich, wenn man sie ausgiebig beschäftigt, die andere will bereits nach ein paar Minuten wieder ihre Ruhe haben. «Dem Charakter sollte unbedingt Rechnung getragen werden», sagt Elke Deininger. «Wer eine Katze hat, die gern jagt und rumtollt, kann den Hindernisparcours sehr anspruchsvoll gestalten.» Eher ängstliche Vierbeiner gehören dagegen erst einmal vorsichtig an einfache Hindernisse herangeführt.

Manche Samtpfoten etwa haben laut Magdalena Scherck Angst davor, sich in geschlossenen Gegenständen aufzuhalten. Dann verzichtet der Halter beim Aufstellen des Parcours besser auf Tunnel oder Reifen. «Die meisten Katzen haben einen starken Jagdtrieb, der mit Hilfe des Agility-Trainings gefördert wird.» Doch Tiere, die nicht gern hinter Dingen herjagen, rennen oder klettern, sollten nicht dazu gezwungen werden. Außerdem rät Scherck davon ab, ältere Katzen zum Training zu animieren - die Überanstrengungs- und Verletzungsgefahr sei groß.

Alle anderen Katzen kann Catgility auf unterhaltsame Weise zu mehr Bewegung anspornen. Das kommt Besitzern unter Umständen in einer Hinsicht zugute, an die sie zunächst überhaupt nicht denken: «Die meisten Katzen schlafen tagsüber viel und sind darum häufig die ganze Nacht lang wach», erläutert Magdalena Scherck. Wer sich dagegen mit ihnen beschäftigt, kann dadurch verhindern, dass herumrennende Vierbeiner ihn nachts wecken.

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