Carolin Kebekus macht Pussy Terror in der Westfalenhalle
Schnellkritik
Nach Carolin Kebekus gibt‘s eine Übersteigerung von Emanzipation: Pussy Terror. Wie es aussieht und klingt, wenn Frau sich wie Mann gebärdet – wie ein Klischeetyp aus dem Kölner Brennpunkt – hat sie am Freitag in der vollen Westfalenhalle 3 gezeigt.

Ihre Rap-Einlagen durften nicht fehlen.
Im überzogen Asozialen karikierte die Comedienne Gesellschaftsphänomene. Sie komme direkt aus dem Kölner "East Home": Zu einem Rap-Song betritt Carolin Kebekus die Bühne, tanzt albern, sagt "ich bin MC Hammer". Später wird sie sich "Witze Bitch" nennen, "Dortmund ich besorg’s euch". In ihrem ersten Solo-Programm macht die Kabarettistin und Schauspielerin geschlechterspezifischem Verhalten, protziger Männlichkeit und übertriebener Weiblichkeit, eine Kampfansage. Auch Schönheitswahn, Pubertät und Konsumverhalten führen zu Pussy Terror.
So hat es uns gefallen: In der Pubertät lieber "Watteflügel als Lottolatten", kein Sex mit "Kastanienmännchen", Männern in Röhrenjeans; vom Veganismus hält Carolin Kebekus nichts, als Sprössling einer Oberschlesischen Fleisch-Dynastie liebt sie Mettbrötchen. Das klingt nach flachem, pubertärem bis infantilem Humor – dient aber der Sache. Der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten, kann man subtil oder direkt und vulgär, letzteres wirkt befreiend.
Ich habe das Ticket zu Weihnachten geschenkt bekommen. Als ich hier ankam und das Publikum gesehen habe, dachte ich, ich wäre zu alt. Tatsächlich ist der Humor von Carolin Kebekus eher etwas für Junge Leute, mir hat es aber trotzdem sehr gut gefallen.
Ich mag die Kölsche Leichtigkeit, sehe das Programm schon zum zweiten Mal und habe nicht weniger gelacht.
: Ich fand es super. Am besten gefallen hat mir ihre direkte Art.