Pendler und Reisende müssen sich für den 27. März auf massive Einschränkungen bei allen Verkehrsmitteln einstellen. Die Eisenbahn-Gewerkschaft EVG und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wollen gemeinsam streiken. Alle Verkehrsmittel wären durch den gemeinsamen Streik betroffen, die Auswirkungen könnten viel stärker spürbar sein als bei den letzten Streikrunden der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) vor zwei Jahren. Bahn, Nahverkehr, Flughäfen und die bundeseigene Autobahn GmbH könnten gleichzeitig bestreikt werden.
In Großstädten wie Berlin, München und Hamburg könnte das bedeuten, dass sowohl die S-Bahn als auch die U-Bahn und der sonstige Nahverkehr still stehen. Ein Ausweichen auf andere öffentliche Verkehrsmittel wäre dann unmöglich.
Gewerkschaftskreise bestätigten dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) entsprechende Medienberichte.
Streik ab 27. März
Der Streik soll mit Tagesbeginn am Montag, dem 27. März anfangen. Am Nachmittag muss der Arbeitskampf unterbrochen werden: Dann treffen sich Verdi und Arbeitgeber zur bisher dritten Verhandlungsrunde in Potsdam. Bis zum 29. März soll verhandelt werden.
Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die kommunalen Arbeitgeber hatten bisher ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro.
Die EVG wird ihre erste Verhandlungsrunde mit den Eisenbahnunternehmen am 23. März abschließen. Den Streiktermin bestätigte die Gewerkschaft offiziell nicht.
Die erste Verhandlungsrunde zwischen DB und EVG war vor einer Woche nach nur zwei Stunden unterbrochen worden. Die EVG wollte ohne Angebot des Arbeitgebers nicht weiter verhandeln. Für die Runde am morgigen Dienstag stellte die DB inzwischen ein Angebot in Aussicht. Die Gewerkschaft hat für den Dienstagvormittag zu einer Demonstration in Berlin aufgerufen.
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