Streikwelle in NRW Verdi kündigt Streiks in Kliniken an – auch ÖPNV betroffen

Streikwelle in NRW: Verdi kündigt Streiks in Kliniken an: Auch ÖPNV wieder betroffen
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Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Verdi für die kommende Woche zahlreiche weitere Aktionen in Nordrhein-Westfalen angekündigt. So sind für Dienstag beziehungsweise Mittwoch in etlichen Städten Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in kommunalen Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des kommunalen Gesundheitswesens zu Warnstreiks aufgerufen. Das geht aus den am Freitag veröffentlichten Mitteilungen der Verdi-Bezirke hervor.

Aber auch im öffentlichen Nahverkehr sind demnach weitere Aktionen geplant. Verdi ruft für den Dienstag Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr von Ostwestfalen-Lippe zu Warnstreiks auf. Das betrifft laut Gewerkschaft unter anderem das Bielefelder Unternehmen moBiel. Am Donnerstag sollen das Düsseldorfer Unternehmen Rheinbahn sowie die Regiobahn GmbH und Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft (S28 und RE47) ganztägig bestreikt werden, wie Verdi-Vertreter mitteilten.

Bei den Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen des Gesundheitswesen sind nach Angaben von Verdi Krankenhäuser, Psychiatrische Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste betroffen. Am Dienstag soll es eine Demonstration mit Kundgebung in Düsseldorf geben. Am Mittwoch sind Kundgebungen oder Demonstrationen unter anderem in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln vorgesehen.

Warnstreiks in NRW: Versorgung der Patienten trotzdem sichergestellt

Verdi geht von mehreren Tausend Streikenden in den kommunalen Einrichtungen des Gesundheitswesen aus. Damit solle der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. Susanne Hille, Landesfachbereichsleiterin bei Verdi NRW betonte, die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien systemrelevant. „Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln“, forderte Hille. In der Pandemie seien sie beklatsch und bejubelt worden.

„Wir schließen Notdienstvereinbarungen ab“, sagte Martina Schu, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Ostwestfalen-Lippe. Die Versorgung der Patienten in den kommunalen Krankenhäusern werde bei den Warnstreiks sichergestellt. Allerdings könne es sein, dass planbare Operationen verschoben werden müssten. Die Arbeitsniederlegungen richteten sich gegen die Arbeitgeber und nicht gegen die Bürger, betonte Schu.

Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, wo es um Beschäftigte von Bund und Kommunen geht. Verdi sowie der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit ungefähr 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt.

dpa

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