Wie es zum Flugzeugabsturz in Kamen mit dem Tod eines Piloten (70) aus Waltrop kommen konnte, ermittelt nun die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU). Die Behörde aus Braunschweig wurde unmittelbar nach dem Segelflugzeug-Crash am Samstag eingeschaltet. Die BFU ist für die Untersuchung von Unfällen und schweren Störungen mit zivil zugelassenen Luftfahrzeugen im Inland zuständig.
Flugunfallermittler befanden sich am Tag nach dem Unglück vor Ort auf dem Segelflugplatz an der Derner Straße in Kamen. Der Betrieb auf der Graspiste ist seit dem Unglück am Samstagnachmittag gestoppt und durfte auch am Sonntagmorgen noch nicht wieder aufgenommen werden. Das wäre allerdings bei wolkenverhangenem Himmel und regnerischem Wetter ohnehin nicht vorgesehen gewesen.
Der Unfall überschattet den Abschluss der diesjährigen Segelflugsaison. Bei den Luftsportfreunden Kamen/Dortmund herrscht Betroffenheit und Trauer über den Tod des 70 Jahre alten Waltropers. Das war am Sonntag beim Vorstand des heimischen Fliegerclubs zu erfahren.
Vorstandsmitglied Dietmar Hennig bat um Verständnis dafür, dass man sich zunächst nicht zu dem Unglück äußern könne und verwies auf die laufenden Untersuchungen der Bundesstelle und der Kriminalpolizei.
Das Flugzeug kam laut dem Unnaer Polizeisprecher Bernd Pentrop nach dem Start nach rechts ab und stürzte auf ein angrenzendes Feld. Zwei Löschzüge der Feuerwehr wurden gegen 16 Uhr wegen eines „Flugunfalls mit eingeklemmter Person“ alarmiert, so Feuerwehrsprecher Markus Große. Für den Piloten kam jede Hilfe zu spät.
Reporterin Anika Fischer im Video-Interview mit Polizeisprecher Bernd Pentrop
Zwischenbericht in einigen Monaten
Möglicherweise wurde die Wucht des Aufpralls durch den Bewuchs des Feldes gedämpft, denn das Flugzeug wirkte auf Ersthelfer äußerlich kaum beschädigt. Bis das Ergebnis der Flugunfalluntersuchung vorliegt, dürften noch einige Monate vergehen. In der Regel veröffentlicht die BFU zunächst einen Zwischenbericht, der die bis dahin vorliegenden Fakten enthält, aber noch keine Analyse oder Schlussfolgerungen zum Unfallhergang. Danach kann es laut BFU noch weitere Monate dauern bis zur Vorlage eines Abschlussberichts, zum Beispiel wenn es nötig ist, Gutachten einzuholen oder Flugzeugkomponenten umfassend zu untersuchen. Die Berichte sind auch wichtig für parallel laufende strafrechtliche Ermittlungen der Polizei zur Unfallursache.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Oktober 2024.