Die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux hat sich in „Das andere Mädchen“ wieder mit ihrer Familiengeschichte auseinandergesetzt, erzählt Buchrezensentin Britta Helmbold.

Die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux hat sich in „Das andere Mädchen“ wieder mit ihrer Familiengeschichte auseinandergesetzt, erzählt Buchrezensentin Britta Helmbold. © Helmbold

Buchtippp: Annie Ernaux schreibt ihrer toten Schwester einen Brief

rnAnnie Ernaux: „Das andere Mädchen“

In ihrem neuen Buch „Das andere Mädchen“ setzt sich die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux wieder mit ihrer Familiengeschichte auseinander. Diesmal ist es ein Brief an ihre Schwester.

16.10.2022, 13:43 Uhr / Lesedauer: 1 min

Natürlich weiß Annie Ernaux, dass ihr als Brief an die tote Schwester verfasstes Buch „Das andere Mädchen“ diese nie lesen wird. Die Autorin hat ihre Schwester nie kennengelernt.

Im Alter von zehn Jahren erfährt sie zufällig, sie belauscht die Plauderei ihrer Mutter, dass es vor ihrer Geburt schon eine Tochter gab, die bereits als Kind gestorben ist. In ihrer Familie wird von dieser Tochter, die „viel lieber“ als sie war, nie gesprochen.

Wie Schicksalsschläge eine Familie verändern

Mit dem Brief versucht Ernaux sich ihrer Schwester anzunähern. Vermutlich wäre sie nicht auf der Welt, wenn Ginette nicht gestorben wäre. Denn ihre Eltern wollten nur ein Kind.

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Sie schreibt über Trennendes und Gemeinsamkeiten und wie Schicksalsschläge eine Familie verändern.

Annie Ernaux: Das andere Mädchen, 80 S., Suhrkamp, 18 Euro, ISBN 978-3-5182-2539-4.
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