
Javier Marías lässt die Leser in den Gedankenkosmos von Tomás Nevinson blicken, da bleiben Wiederholungen nicht aus, meint Buchrezensentin Britta Helmbold. © Britta Helmbold
Buchtipp: Ein Geheimagent leidet unter Gewissenskonflikten
Javier Marías: „Tomás Nevinson“
Im September 2022 ist der spanische Autor Javier Marías verstorben. Mit „Tomás Nevinson“ liegt nun sein letzter Roman vor, der mehr als 700 Seiten zählt.
In Javier Marías´ Roman „Berta Isla“ lernten die Leser den britischen Geheimdienstmitarbeiter Tomás Nevinson und seine im Titel genannte Frau kennen. Nun gibt es einen neuen Roman unter dem Titel „Tomás Nevinson“, den der im September verstorbene Autor nicht als Fortsetzung, sondern als „Paar“ verstehen möchte.
Vermutlich sind deshalb die ersten 200 Seiten für die Leser des Vorgängers so ermüdend. Denn neben der Vergabe des neuen Auftrags an Nevinson gibt es vor allem Rückblicke auf sein bisheriges Leben.
Darf man töten, um ein größeres Verbrechen zu verhindern?
Doch auch die weiteren 500 Seiten sind ebenfalls von Wiederholungen geprägt. Denn die Leser tauchen in das Gedankenkarussell des Agenten ein, das von Gewissenskonflikten geprägt ist.
Er soll nun eine Frau töten, von der er nicht 100-prozentig weiß, ob sie die ist, für die sie gehalten wird. Auch quält er sich mit der Frage, ob man töten darf, um ein größeres Verbrechen zu verhindern.