Die Brücke über Holzwickedes wichtigster Nord-Süd-Verbindung wird neu gebaut. Um die dafür nötigen Kranarbeiten zu ermöglichen, wurde für dieses zweite Märzwochenende die Nordstraße komplett gesperrt.
Betonteile für A40-Brücke
Der Autokran ging am Samstagmorgen (8.3.) unmittelbar auf der Nordstraße in Betrieb. Er hob Betonteile in Position, die passgenau für dieses Projekt angefertigt worden waren: um demnächst die neue, breitere A40 zu tragen.
Die langen Spannbetonbrückenträger wiegen jeweils rund 55 Tonnen. Der große Kran wäre theoretisch in der Lage, 300 Tonnen zu heben, dies aber abhängig davon, wie weit und in welchem Winkel er seinen Arm ausfährt. Um seinen Haken über die B1 zu bringen, muss er 14 Meter ausfahren.
Baustelle an der Nordseite
Die Baustelle ist an der Nordseite der Brücke, während über die südliche Hälfte weiterhin der B1-Verkehr rollt. Im Sommer war die nördliche Hälfte der Brücke abgerissen worden, die jetzt neu gebaut wird und breiter als vorher. Sie soll einmal drei Fahrspuren tragen. Im Anschluss, voraussichtlich im Jahr 2026, soll die südliche Hälfte der jetzigen B1 inklusive ihrer Brückenbauwerke dann neu- und ausgebaut werden.
Die Arbeiten kamen am Samstag gut voran. Schon kurz nach Mittag waren sechs von insgesamt acht Betonteilen eingesetzt, sodass am Sonntag nur noch zwei geliefert und eingebaut werden mussten.
Busse bringen Menschen rüber
Im Zuge der Sperrung hatte Deges einen Bus-Pendelverkehr bestellt, nachdem es bei den Abrissarbeiten 2024 chaotische Szenen gegeben hatte. Passanten hatten sich in Lebensgefahr begeben, indem sie die B1 überquerten. Die für dieses Sperrungswochenende nun angebotenen Busse waren eine gute Idee. Allerdings mussten Passagiere sie erst einmal finden. Ein Reisender, der am Samstagnachmittag mit seinem Rollkoffer vom Flughafen kam, lief zunächst ratlos auf die Sperrung zu und zeigte sich dankbar für Hinweise von Passanten beziehungsweise Reportern, um dann in den Bus an der Wilhelmstraße zu steigen.

B1 wird zur sechsspurigen A40
Die Bauarbeiten an dieser Brücke sind ein kleiner Baustein in einem riesigen Infrastrukturprojekt. Auf einer Länge von knapp zehn Kilometern wird die B1 zwischen dem östlichen Dortmunder Stadtgebiet und dem Westrand des Kreises Unna zur A40 ausgebaut. Die Schnellstraße wächst von vier auf sechs Spuren, weshalb auch Brücken breiter werden müssen. Die Unterführung Nordstraße ist eines von 13 Bauwerken entlang der Strecke zwischen „Dortmund-Ost“ und „Dortmund/Unna“, die saniert, verbreitert oder komplett ersetzt werden müssen.
„Höchste Priorität“
Verantwortlich für Planung und Bau ist die Deges, kurz für Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH. Beschlossen wurde das Projekt bereits 2016. Der B1-Ausbau ist Teil des Bundesverkehrswegeplans 2030 und wird darin mit „höchster Priorität“ eingestuft. Damit zusammen hängen auch die Planung der Ortsumgehung Holzwickede (L677n) und noch ein Stück weiter westlich auf Unnaer Gebiet der Ausbau des Autobahnkreuzes Dortmund/Unna.

Bis zu 100.000 Fahrzeuge am Tag
Das Gesamtprojekt B1- bzw. A40-Ausbau soll voraussichtlich im Jahr 2027 abgeschlossen werden. Es wurde geplant, damit der zunehmende Verkehr im östlichen Ruhrgebiet funktioniert. Die A40 gilt als zentrale Hauptverkehrsader des Ballungsraums Ruhrgebiet. Bis zu 100.000 Fahrzeuge am Tag: Diese Größenordnung des Verkehrsaufkommens wurde im Zuge der Ausbauplanung für das Jahr 2025 prognostiziert.
Ein Video sehen Sie auf unserer Internetseite www.hellwegeranzeiger.de

Verbotene Abkürzung durch B1-Brückenbaustelle in Holzwickede: Autobahnbauer äußern sich