Die Spannung hat Auszeit, wenn Firmenboss Chalmers (Bruce Willis) mit der Tochter (Lela Kent) plaudert.

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Bruce Willis macht sein Geld in Filmen wie „Hard Kill“ im Sitzen

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In Billigfilmen wie „Hard Kill“ hält die frühere Action-Ikone nur bequem das Gesicht in die Kamera. Das ramponiert seinen Ruf, bessert aber vermutlich seine Kasse auf.

von Kai-Uwe Brinkmann

14.05.2021, 15:27 Uhr / Lesedauer: 1 min

Was macht eigentlich Bruce Willis, lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja, er lebt noch. Er zehrt von seinem Action-Nimbus und dreht Billigheimer-Streifen, die nicht fürs Kino, sondern als direct-to-video-Konserve gedacht sind.

Es sind Filme wie „Hard Kill“ von Matt Eskandari (gegen Bares bei Amazon im Stream, ab 20.5. als DVD zu kaufen) – ein Action-Machwerk, das sogar in den 1980er-Jahren unangenehm aufgefallen wäre.

Darsteller im B-Promi-Format

Dessen Verkaufsargument heißt Bruce Willis – egal, wie lustlos er agiert –, der Rest ist stumpfes Geballer. Der Plot von „Hard Kill“ fände schriftlich auf einem Bierdeckel Platz: Die Tochter (Lela Kent) eines Industrie-Tycoons (Bruce Willis) wurde entführt. Ihr Vater soll das Passwort zu einer allmächtigen Künstlichen Intelligenz herausrücken.

Geisel gegen Passwort, in einer Fabrikruine soll die Übergabe stattfinden. Der Papa hat Söldner um sich, die Entführer rücken mit einer ganzen Armee an. Und bitte: Action, Feuer frei!

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Ruinen ergeben preiswerte Schauplätze, Darsteller wie Jesse Metcalfe haben allenfalls B-Promi-Format. Das schont das Budget, von dem ein Gutteil wohl an Bruce Willis ging. Über den wird kolportiert, er lege Wert darauf, nicht mehr als einen Drehtag zu haben.

Keine Finessen in der Regie

Könnte hinhauen: Willis sitzt in einer Limousine, bestreitet hier und da etwas Dialog, dann hockt er gefesselt auf dem heißen Stuhl. Actionszenen hat er keine, er hält sein Pokerface in die Kamera und verdient das Geld bequem im Sitzen.

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Im Kugelhagel beißen die Schergen des Bösen ins Gras. Wie viele noch? Der „Body Count“ steht bei 40, 45, dank Maskierung ist das Kanonenfutter gleich mehrfach verwendbar. Finessen in der Regie sucht man vergeblich. John Woo, Tarantino, Guy Ritchie? Choreografien wie bei „John Wick“? Nichts davon. Stirb schnell und billig, heißt die Devise.

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