Brisantes «Bruderduell» in Champions League
Vor dem «Bruderduell» zwischen Olympique Lyon und Girondins Bordeaux liegen bei einigen Beteiligten die Nerven blank. «Wir ziehen in den Krieg», sagte Lyon-Mittelfeldmann Miralem Pjanic vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League.

Miralem Pjanic jubelt nach seinem Tor gegen Real Madrid.
Man werde den Gegner ausschalten und sich für die jüngste Niederlage in der Meisterschaft (0:1) rächen, sagte der 19-jährige Bosnier, der Real Madrid aus dem Wettbewerb schoss. Auch beim französischen Meister Bordeaux erwartet man im mit 43 000 Zuschauern ausverkauften Stade Gerland nicht unbedingt ein Fußball- Ballett. «Das wird ein hartes Spiel», meinte der Brasilianer Wendel.
Für Lyon spricht in erster Linie die größere Champions-League- Erfahrung. Der französische Serienmeister der Jahre 2002 bis 2008 stand seit 2004 dreimal im Viertelfinale - dreimal war die Runde der letzten Acht aber auch Endstation, und zwar gegen den FC Porto (2004), PSV Eindhoven (2005) und AC Mailand (2006). Bordeaux schaffte zwar 1985 den Einzug ins Halbfinale im Europapokal der Landesmeister, der aktuelle Kader kommt insgesamt aber nur auf 164 Champions-League- Spiele, während die Lyon-Profis 324 Einsätze in der «Königsklasse» haben.
In der Ligue 1 kommt Bordeaux nach der Winterpause nicht richtig in Schwung. Lyon wird immer besser, rückte dem Leader nach dem 2:0 über Grenoble auf die Pelle und hat nur noch zwei Punkte Rückstand. Die «Marineblauen» aus Bordeaux setzten zudem am Samstag die Generalprobe für die Champions League in den Sand: Im Finale des Ligapokals gab es in Paris ein 1:3 gegen Olympique Marseille. «Wir müssen wieder mental stärker werden», fordert Trainer Laurent Blanc.
Nationaltrainer Raymond Domenech bedauert das «Bruderduell». Dass der «Grande Nation» ein Platz im Halbfinale sicher sei, sei kein Trost. «Beide Teams sind stark genug, um auch Barcelona zu schlagen. Lyon und Bordeaux hätten beide im Halbfinale stehen können», sagte Domenech.