Briefmarke: TÜV-Zulassung von der deutschen Post

Herforder Polizei traute ihren Augen nicht

Jedes Auto, das auf der Straße unterwegs ist, braucht eine gültige TÜV-Zulassung. Diese bekommt das Auto selbstverständlich nur, wenn es die Untersuchungen der Prüfstelle erfolgreich besteht – oder doch nicht? Eine Herforder Autofahrerin hatte eine neue Lösung: Sie besorgte sich die Plakette von der Post. Müssen wir jetzt nie wieder zum TÜV?

HERFORD

, 06.01.2017, 12:07 Uhr / Lesedauer: 1 min

Als die Herforder Polizeibeamten donnerstags Nachmittag auf Streife waren, hätten sie wohl nicht geglaubt, was sie im nächsten Moment zu Gesicht bekommen. Laut Polizeiangaben fiel der Besatzung ein Toyota auf: Irgendwas stimmte an den Kennzeichen nicht – sowohl vorn, als auch hinten.

Post statt TÜV auf beiden Kennzeichen

Sie zogen den Wagen gleich aus dem Verkehr und staunten nicht schlecht, als sie genauer hinschauten: Auf dem Frontkennzeichen war anstelle des amtlichen TÜV-Siegels eine blau-grüne Briefmarke aufgeklebt. Anstelle des amtlichen Siegels war der Briefkopf eines amtlichen Schreibens mit dem Wappen am hinteren Kennzeichen befestigt, erklärten die Behörden.

Die 32-jährige Fahrerin erzählte, dass sie auf dem Weg zum Straßenverkehrsamt sei. Nach dem Hinweis, dass das Amt bereits geschlossen habe, verweigerte die Herforderin die weitere Aussage – mit gutem Grund: Natürlich ersetzten Briefmarke und Briefkopf weder TÜV-Plakette, noch amtliches Siegel.

Mit ihrem "Briefmarken-Mobil" durfte die Frau nicht weiterfahren. Und es kam noch schlimmer für sie: Die Polizei leitete eine Strafanzeige wegen des Verdachts des Kennzeichenmissbrauchs und Verstößen gegen das Pflichtversicherungs- und das Kraftfahrzeugsteuergesetz ein. Der Toyota durfte nämlich schon seit Oktober eigentlich nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen.