Bochumer verzichten für Klima und Gesundheit aufs Auto
Aktion Stadtradeln 2016
Ohne Auto durch den Alltag: Für viele Menschen ist der Gedanke an ein Leben ohne Pkw heute undenkbar. Doch die Aktion "Stadtradeln" vom Klimabündnis will bereits seit 2008 jährlich zeigen, dass es auch sehr gut ohne geht. Um teilzunehmen, muss man ab Samstag (21.) bis zum 10. Juni auf das Auto verzichten.
Ziele der Aktion sind es, CO2 zu sparen und die Umwelt zu schonen, aber auch die eigene Fitness zu verbessern.Bochum nimmt bereits seit 2014 an der Aktion teil – und auch in diesem Jahr schwingen sich wieder drei begeisterte Ratsmitglieder als Vorbilder für die Bürger auf den Sattel: Sebastian Pewny, Stephanie Kotalla und Volker Steude. Sie wollen als Vorbilder dienen, doch für die Stadt sind sie jetzt schon "Radelstars".
Doch auch die zahlreichen Bochumer, die jedes Jahr an der Aktion teilnehmen, haben Starpotenzial. 266 Teilnehmer und 32 Gruppen gäbe es laut Matthias Olschowy, Nahmobilitätsbeauftragter der Stadt, in diesem Jahr in Bochum – zahlreiche Vereine, Schulen und Privatleute sind mit am Start.
Scheu überwinden
Eines haben sie wahrscheinlich alle gemeinsam: Sie wollen etwas für die Umwelt tun. Toll sei dabei jedoch auch, dass man "durch die Hintertür noch etwas für die eigene Gesundheit tun kann", sagt Kotalla. Sie will durch ihre Teilnahme vor allem stämmigeren Bürgerinnen Mut dazu machen, ihre Scheu zu überwinden und aufs Rad zu steigen. Hier sei die Scham oftmals größer als der Wille, etwas zu tun.
Steude und Pewny schwören hingegen auf das Fahrrad, weil man mit diesem viel schneller ans Ziel kommen könne. Keine Parkplatzsuche, kein lästiger Stau. Und wenn dann noch das Wetter schön sei, wäre das Rad das beste Transportmittel der Welt, sagt Steude. Pewny, der im vergangenen Jahr den ersten Platz in Bochum belegte, sieht es ähnlich. Und er komme so stets ganz von allein seiner Sommerfigur etwas näher.
Radeln im Winter
Doch was ist im Winter? Pewny: "Da zieht man sich einfach dicker an" und nach den ersten zwei Kilometern werde es eh warm. Keiner der drei "Radelstars" besitzt einen Pkw. Kotalla besaß nie einen, pendelt täglich mit dem Rad und mit der Bahn nach Krefeld. Pewny hat sein Auto vor rund einem Jahr verkauft, weil er lieber aufs Rad stieg. Deshalb übergaben die Drei gestern auch anstatt ihrer Autoschlüssel ihre Führerscheine symbolisch an Susanne Düwel, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamtes.
Für sie ist die Teilnahme an der Aktion also scheinbar ein Leichtes. Doch es ginge in erster Linie auch darum, Menschen das Rad wieder schmackhafter zu machen. Deshalb muss man für die Teilnahme an der Aktion, in die man laut Düwel übrigens auch noch während der Laufzeit einsteigen kann, nicht komplett auf das Rad verzichten – nur so oft, wie man will und kann.