Blitz-Marathon NRW fällt wegen AfD-Parteitag aus
Großaufgebot in Köln
Jagd auf Temposünder und Kontrollen in großem Stil: Der Blitz-Marathon hatte bislang einen festen Platz auf der "To-do"-Liste der Polizei in NRW. Doch dieses Jahr fällt er aus: Weil die Polizei mit dem AfD-Parteitag und Gegendemonstrationen in Köln gefordert sein wird.

Der Polizeioberkommissar Klaus Gorziza schaut am 08.04.2014 beim 6. Blitzmarathon der Polizei in der Grafenberger Allee in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) durch einen Laser-Geschwindigkeitsmesser.
Der europaweite Blitz-Marathon gegen Raser hat am Mittwoch ohne Nordrhein-Westfalen begonnen. Grund ist die starke Polizeipräsenz rund um den bevorstehenden AfD-Parteitag und die Gegenveranstaltungen am Samstag, 22. April, in Köln. Die Polizei will ein Großaufgebot von mehr als 4000 Einsatzkräften vor Ort haben. Dadurch seien für eine große Kontrolle von Temposündern zu wenige Beamte verfügbar. „Der Blitz-Marathon wäre deshalb nicht in der gewohnten Weise machbar“, hatte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bereits vor rund zwei Monaten mitgeteilt.
Dabei hatte NRW 2012 mit der großangelegten Tempoüberwachung im ganzen Bundesland begonnen. Schon am dritten Blitz-Marathon im Oktober 2012 beteiligten sich auch die Niederlande und Niedersachsen. Inzwischen machen weitere Bundesländer mit. Bei der letzten Aktion im April 2016 in NRW hatte die Polizei fast 29.000 Temposünder erwischt, rund 900.000 Fahrzeuge wurden kontrolliert. Zu hohe Geschwindigkeit ist die Hauptursache tödlicher Verkehrsunfälle.
Am Mittwoch beteiligen sich wieder mehrere Bundesländer am europaweiten Blitz-Marathon. Unter anderem macht die Polizei Jagd auf Raser in Bayern, Brandenburg und Thüringen. Nicht überall wurde vorher bekannt gegeben, wo das Tempo gemessen wird - zum Beispiel in Rheinland-Pfalz.
von dpa