Heinrich Steinfest lädt in seinem neuen bemerkenswerten Roman zum „Sprung ins Leere“ ein. Wobei der Titel definitiv nicht für den Inhalt steht. Denn eine Leere empfindet man beim Lesen sicher nicht. Ganz im Gegenteil. Steinfest versteht es auch in dieser Geschichte, das Leben in seinen so vielfältigen Facetten zu zeigen.
Im Mittelpunkt stehen zwei ganz unterschiedliche Menschen, die sich durch einen Zufall begegnen – im Jahr 2025 im Wiener Kunsthistorischen Museum.
Klara forscht nach ihrer Oma
Da ist Georg Salzer, der kurz vor seinem 60. Geburtstag steht und keineswegs das aufzuweisen hat, was man einen geraden Lebenslauf nennen könnte. Zufrieden ist er mit seinem eher unsteten Leben nicht. In seiner täglichen Mittagspause kommt er ins Museum, steht immer nur vor einem bestimmten Bild und glaubt, dort mehr zu erkennen, als der Künstler eigentlich gemalt hat.
Das bemerkt Klara Ingold, die als Aufsicht im Museum arbeitet. Sie liebt die Kunst und sie ist auf der Suche nach ihrer Großmutter, einer Malerin, die im September 1957 spurlos verschwunden ist. Klaras Mutter versteht nicht, warum ihre Tochter sich diese Suche vorgenommen hat. Sie hat mit ihrer verschwundenen Mutter längst abgeschlossen.
Bildhafte Sprache
Ein Buch, das die Leser vielleicht nicht sofort gefangen nimmt, aber dann immer mehr fasziniert. Allein der bildhaften Sprache wegen.
Roman
Heinrich Steinfest: Sprung ins Leere, 493 S., Piper, 24 Euro, ISBN 978-3-492-07215-1.
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