Bergkamener (53) hat Streit in der Marktschänke – und schlägt seine Freundin

© Stefan Milk

Bergkamener (53) hat Streit in der Marktschänke – und schlägt seine Freundin

rnGerichtsprozess

Die Marktschänke in der Kamener City war Schauplatz eines Streits, der handgreiflich wurde. Ein Bergkamener (53) schlug seine damalige Freundin. Doch bei dieser Verfehlung blieb es nicht.

Bergkamen, Kamen

, 30.04.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ich kann gewisse Dinge zugeben. Aber was nicht geschehen ist, kann ich nicht zugeben“, erklärte ein Angeklagter im Amtsgericht Kamen. Der 53-jährige Bergkamener musste sich gleich mehreren Vorwürfen stellen: Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Vortäuschen einer Straftat.

Am 30. September vergangenen Jahres war der Mann trotz Hausverbotes in die Gaststätte Marktschänke an der Weststraße in Kamen gegangen. „Stimmt“, so der Angeklagte. Dort hätten ihn zwei Männer attackiert.

Er sei davon ausgegangen, dass seine damalige Freundin hinter dem Angriff steckte. „Dann bin ich auf sie los und habe sie geschlagen.“ Damit räumte der 53-Jährige sowohl den Hausfriedensbruch als auch die Körperverletzung zum Nachteil seiner Freundin ein.

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Am 29. November besuchte der Angeklagte seine Freundin in Bergkamen. Er habe geholfen, ihr Schlüsselchaos zu sortieren. Sie seien in einen Streit geraten. Nachbarn hätten die Polizei gerufen. „Dann wurde sie immer ösiger“, erklärte der 53-Jährige. Der Polizei gegenüber habe sie geäußert, dass er die Wohnung verlassen sollte. Das habe er zunächst auch getan.

Angeklagter: „Da habe ich die Tür eingetreten“

Doch unterwegs habe er sich immer wieder die Frage gestellt, was das Ganze sollte. „Ich habe mein Fahrrad abgestellt und bin zurück zu ihr“, erklärte der Bergkamener. Die Frau habe nicht auf sein Klingeln reagiert: „Da habe ich die Tür eingetreten.“ Somit war die Sachbeschädigung auch zugegeben.

Blieb noch das Vortäuschen einer Straftat. Diese soll der Angeklagte am 28. November in Bergkamen, abermals in der Wohnung der Freundin, begangen haben. Er sei alleine bei ihr zu Hause gewesen. Irgendwann habe er einen Knall an der Tür gehört. Er sei hingegangen und habe einen Schlag abbekommen, der ihn habe ohnmächtig werden lassen.

Richter: „Ich erkenne keinen Sinn in der ganzen Geschichte“

Als er wieder zu sich gekommen sei, habe es geklingelt. Er habe die Tür geöffnet und einen weiteren Hieb abbekommen. Schließlich habe er die Polizei gerufen. Ein als Zeuge geladener Polizist gab im Gericht an, die Wohnung sei sehr unordentlich gewesen. Die Angaben des Bergkameners hätten allerdings nicht zur Spurenlage gepasst. Der Mann sei deutlich alkoholisiert gewesen und auf seinem Kopf sei von einem angeblichen Schlag nichts zu sehen gewesen.

Aus diesem Grunde sei es zur Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat gekommen. „Ich erkenne keinen Sinn in der ganzen Geschichte“, machte der Richter keinen Hehl daraus, dass ihm dieses Geschehen merkwürdig vorkam. Im Hinblick auf die im Übrigen zu erwartende Strafe, stellte er dieses Verfahren ein.

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Für den Rest kassierte der 53-Jährige 9600 Euro Geldstrafe. Die Höhe erklärte sich zum einen aus 17 Vorstrafen, von denen auch einige einschlägig sind. Zudem lebt der Angeklagte nach eigenen Angaben von einer üppigen Bergmannsrente. „Ich habe Fehler gemacht. Ich möchte hier nicht mehr herkommen. Ich habe das jetzt hinter mir. Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen“, verabschiedete sich der Bergkamener aus dem Sitzungssaal.