AWO-Mitarbeiter in NRW streiken heute

Kitas und Seniorenheime

In Nordrhein-Westfalen sind am Freitag Mitarbeiter von Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi rechnet damit, dass mehr als 1.500 AWO-Beschäftigte landesweit ihre Arbeit niederlegen werden. Das Ruhrgebiet und das Münsterland sind unterschiedlich stark betroffen.

Düsseldorf

, 11.09.2014, 10:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Kitas und Seniorenheime der AWO werden am Freitag bestreikt.

Kitas und Seniorenheime der AWO werden am Freitag bestreikt.

Der Streik:
Wann: Am 12. September 2014, laut Verdi von der frühesten Frühschicht bis zur spätesten Spätschicht. Nachtdienste werden nicht bestreikt.
Wo: Kitas, Seniorenheime und Pflegeeinrichtugen der AWO.

"Von allen 61 Seniorenheimen haben sieben eine Notdienstvereinbarung geschlossen", sagt Jörg Richard, Sprecher der AWO Westliches Westfalen, zu dem unter anderem Dortmund, Bochum und Castrop-Rauxel gehören. Notvereinbarungen mit Mitarbeitern stellen aber sicher, dass zumindest eine Minimalversorgung bereitgestellt werden kann, auch die Küchen in den Seniorenheimen sollen nicht kalt bleiben. "Wir gehen davon aus, dass Notgruppen gebildet werden oder individuelle Vereinbarungen mit den Eltern getroffen werden." sagt auch Anja Butschkau, AWO Sprecherin des Ortsverbands Dortmund. Sie geht von zwei bis drei bestreikten Einrichtungen speziell in Dortmund aus.

In Dortmund treffe es vor allen Dingen Kitas, in Lünen, Castrop-Rauxel und Werne auch die Seniorenheime. So Heike Kromrey vom Verdi Unterbezirk Dortmund. "Wir holen raus, wen wir können", sagt die Sprecherin. Eine Notversorgung sei in den Senionrenheimen aber stets sichergestellt.

Der Streik:
Wann: Am 12. September 2014, laut Verdi von der frühesten Frühschicht bis zur spätesten Spätschicht. Nachtdienste werden nicht bestreikt.
Wo: Kitas, Seniorenheime und Pflegeeinrichtugen der AWO.

Insgesamt sei die Streikbereitschaft in den Seniorenheimen aber gering, so Richard. Von den 300 Kindertagesstätten in diesem Bezirk, seien 31 geschlossen, so Richard. Um welche Einrichtungen es sich jeweils handele, konnte der Sprecher nicht sagen, die Eltern von betroffenen Kitas seien aber informiert worden. Auch in Münster kann man bei der AWO keine genauen Zahlen, geht aber ebenfalls von einer geringen Streikbereitschaft aus. "Im Kreis Münster sind vielleicht zwei Einrichtungen betroffen", sagt Jürgen Schepp Sprecher der AWO des Bezirks Münster-Recklinghausen. Weit größer seien die Auswirkungen für den Kreis Recklinghausen. Im Falle eines Streiks sei aber auch hier eine Notfallversorgung gewährleistet und die Eltern entsprechender Kitas informiert. 

Die Gewerkschaft fordert für die 36.000 AWO-Beschäftigten in NRW eine Erhöhung der monatlichen Einkommen um einen Sockelbetrag von 100 Euro zuzüglich 3,5 Prozent. Dies entspreche dem Tarifniveau vergleichbarer Beschäftiger in staatlichen Einrichtungen, erklärte die Gewerkschaft.  Die AWO wirft Verdi vor, mit ihrem Forderungskatalog jeden Rahmen zu sprengen und beziffert den Gesamtumfang der Forderungen auf durchschnittlich rund 7,5 Prozent. Lohnsteigerungen in solchem Umfang seien angesichts der Abhängigkeit von Sozialkassen und öffentlichen Geldern nicht zu finanzieren, hieß es von Arbeitgeberseite. Zudem kritisiert die AWO die "Schärfe" mit der die Forderungen vorgetragen werden. Sollte die nächste Tarifrunde am 29. September in Winterberg allerdings ohne Ergebnis bleiben, kündigte Verdi bereits Konsequenzen an. "In dem Fall werden wir den Streik verhärten und noch mehr Einrichtungen zum Streikanrufen", so Heike Kromrey. 

Kundgebungen von Verdi in der Region:
- Recklinghausen: Freitag, 12.9., 12:45 Uhr im Erlbruch