„Asoziales Verhalten“ Masters-Ausrichter kritisiert Westfalia und Saxonia Dortmund scharf

„Asoziales Verhalten“: Masters-Ausrichter kritisiert Westfalia und Saxonia Dortmund scharf
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Rudelbildung in der Halle. Nach dem Vorrundenspiel des Warsteiner Masters in Unna zwischen Westfalia Dortmund und der DJK Saxonia gab es am vergangenen Samstag (21.Januar) unschöne Szenen in der Sporthalle des Ernst-Barlach-Gymnasiums. Es soll Provokationen und Beleidigungen gegeben haben. Gewaltvoll wurde es zum Glück nicht.

Dennoch: Die Vorkommnisse mit Beteiligung der beiden Dortmunder Mannschaften empörten Roman Spielfeld, Abteilungsleiter Fußball der SG Massen − dem Ausrichter der Vorrunde in Unna −, auch einen Tag danach noch enorm.

„Das Auftreten ärgert mich. Einige Mannschaften haben sich gegenüber unseren Helfern, anderen Mannschaften und den Zuschauern einfach asozial verhalten. Solche Vorfälle trüben ein bisschen das sonst sehr positive Bild vom Turnier. Da sollte jeder mal in sich gehen und sich fragen, ob er das Gesicht gezeigt hat, das er auch zu Hause zeigen würde“, sagte Roman Spielfeld nach der Zwischenrunde.

Zeitstrafen und Rote Karte

Während der besagten Partie seien laut einigen Hallengästen Beleidigungen von Spielern gefallen − ausgehend von beiden Mannschaften. Wer wann wie angefangen hat: schwer zu sagen. Nach einem Tor für die Westfalia gab es jedenfalls einen provokanten Torjubel in Richtung Saxonia-Bank.

Es folgten obszöne Gesten seitens der Saxonia-Spieler in Richtung Publikum, das durch den Jubel angestachelt war. Der Schiedsrichter sprach Zeitstrafen sowie eine Rote Karte für Saxonia-Spieler aus. All das zeigen unsere Video-Aufzeichnungen vom Turnier.

Nach dem Spiel kam es zudem noch zu einer Rudelbildung mit beiden Mannschaften sowie wilden Wortgefechten zwischen Saxonia-Spielern und Zuschauern. Die Mannschaften konnten allerdings schnell voneinander getrennt werden. Der Westfalia-Trott zog sich in der Folge zurück und setzte sich um. Zuvor hatten beide Fanlager in der engen Halle direkt nebeneinander gesessen.

Dortmunder Trainer äußern sich

Auf Nachfrage sagte Umut Acar, Trainer der DJK Saxonia: „Es hat angefangen mit dem provokanten Jubel von Westfalia. Danach wurde es leider sehr hitzig. Manchmal stellen wir uns nach den Spielen nicht sehr geschickt an. Daran müssen wir arbeiten. Es sieht in dem Video aber auch schlimmer aus als es war.“ Ihm war wichtig zu betonen: „Wir haben uns danach schnell wieder die Hand gegeben.“

Auch Westfalias Trainer Maurice Temme äußerte sich zum Vorfall. Er war es auch, von dem der für Saxonia so provokante Jubel ausging: „Grundsätzlich freue ich mich über jedes Tor, das ich schieße. Vor allem in dem Moment, da wir zurücklagen. Ich wollte nicht, dass es zu einer Rudelbildung kommt.“ Die Schuld wollte er Saxonia allein aber auch nicht zuschieben: „Nein“, sagte er, „das wäre zu einfach. Ich muss da nicht so provokant jubeln“, hat auch Temme eingesehen, dass er in der Szene vielleicht hätte anders handeln − oder jubeln − sollen.

Spielfeld enttäuscht über Ausscheiden

Massens Roman Spielfeld war abgesehen von den Szenen am Samstag aber recht zufrieden mit der Masters-Premiere in Unna. „Fürs erste Mal war es ganz gut. Wir haben schöne Spiele gesehen. Die Zuschauerresonanz war am Samstag deutlich über dem, was wir uns erhofft hatten. Am Sonntag war es dafür etwas mau. Trotzdem war es für unseren Verein ein lukratives Geschäft.“

Das ist auch der Grund, der Spielfeld positiv stimmt, dass das Masters im kommenden Jahr erneut nach Unna kommt. „Da bin ich guter Dinge. Ich hoffe, dass wir dann auch wieder eine Vorrunde ausrichten können. Dann hoffentlich mit ein paar mehr Mannschaften aus Unna und den Nachbarstädten im Kreis.“

Und noch eine andere Sache missfiel dem Massener Sportchef: das Abschneiden der eigenen Mannschaft. „Das war ein bisschen enttäuschend. Wir wären gerne nächstes Wochenende nach Werl gefahren“, meinte Spielfeld. Das Ausscheiden gegen RW Unna hätte sich die SGM selbst zuzuschreiben: „Ein 3:1 darfst du nicht mehr aus der Hand geben. Wir hatten genug fußballerische Qualität auf dem Platz, haben aber die Defensivaufgaben vernachlässigt. Das fliegt dir dann in der Halle um die Ohren.“

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