Anwalt der 13 Deutschen auf Mallorca: „Sie haben nichts mit der Brandstiftung zu tun“

Verteidiger von Unschuld überzeugt

Seit dem 20. Mai sitzen 13 deutsche Touristen auf Mallorca in Untersuchungshaft. Ihnen wird Brandstiftung vorgeworfen. Ihr Anwalt ist jedoch fest von ihrer Unschuld überzeugt.

Palma

31.05.2022, 17:36 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf Mallorca werden 13 deutsche Touristen beschuldigt, am 20. Mai die Terrasse eines Lokals in Brand gesetzt zu haben. Die Urlauber wurden noch am selben Tag von der Polizei festgenommen. Wie der Rechtsanwalt der Deutschen, Raban Funk, am Montag mitteilte, sitzen die Beschuldigten weiter in Untersuchungshaft.

„Vorrangigstes, aktuellstes (Zwischen-)Ziel der Verteidigung ist es, die 13 Tatverdächtigen schnellstmöglich aus der Untersuchungshaft herauszubekommen, so dass mit Billigung der spanischen Ermittlungsbehörden möglichst zeitnah eine Rückreise zu ihren Familien erfolgen kann“, heißt es in der Mitteilung des Anwalts, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Anwalt von Unschuld der Deutschen überzeugt

Funk sowie seine Kolleginnen und Kollegen sind von der Unschuld der Männergruppe überzeugt. „Nach Auswertung der den Verteidigern zur Verfügung stehenden Beweismittel haben die 13 Tatverdächtigen nichts mit der Brandentstehung zu tun“, schrieb er. Der Vorwurf einer strafbaren Handlung sei somit aus Sicht der Verteidiger unbegründet.

Vor diesem Hintergrund würden die 13 Inhaftierten aktiv mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten. „Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist der Antrag auf eine zeitnahe richterliche Vernehmung der 13 Inhaftierten“, erklärte der Rechtsanwalt und führte aus: „Insbesondere auch, um die den Anwälten vorliegenden Beweise, die die Unschuld der 13 jungen Männer belegen, zu untermauern.“

Weitere Details nennt Funk mit Verweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht. „In Kürze“ soll aber eine Pressekonferenz stattfinden, bei der weitere Informationen bekannt gegeben werden sollen.


Zwei Verletzte und Sachschaden von mindestens 150.000 Euro

Den Männern, die laut Medien fast alle zwischen 24 bis 29 Jahre alt sind, wird vorgeworfen, am 20. Mai kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel bei einer Party auf zwei Balkonen ihrer Hotelzimmer in unmittelbarer Nähe des Ballermanns Zigarettenkippen auf das Terrassendach einer Gaststätte geworfen und auch Alkohol darauf gegossen zu haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer.

Die Flammen beschädigten das Lokal und eine weitere Bar sowie eine angrenzende Wohnung und das Hotel. Es ist von einem Sachschaden von mindestens 150.000 Euro die Rede. Zwei Menschen, ein Mann und ein junges Mädchen, seien dabei leicht verletzt worden, berichteten Medien. Im Falle einer Verurteilung drohen den Deutschen mehrjährige Haftstrafen, wie spanische Anwälte der Deutschen Presse-Agentur erklärten.

Die Beschuldigten kommen aus der Nähe von Münster und gehören einem Kegelclub an. Nach „vorläufigen“ Informationen der Stadt Münster sollen einige von ihnen auch Mitglieder der dortigen Freiwilligen Feuerwehr sein.

Der Brand sorgte auf der an Zwischenfällen mit Touristen ja gewohnten Insel für besonders großes Aufsehen. Die Zeitung „Diario de Mallorca“ hatte in ihrer Ausgabe am 22. Mai auf Seite eins ein Foto, das zeigte, wie die Verdächtigen in Handschellen zum Richterverhör gebracht werden. Die Polizeieinheit „Guardia Civil“ habe bereits Aufnahmen von Sicherheitskameras ausgewertet, auf denen die bisherigen Mutmaßungen und Beschuldigungen bestätigt würden, schrieb das Blatt.

RND/nis mit dpa