Der erste Sieg ist in trockenen Tüchern. Der Holzwickeder SC ist mit einem Auftaktsieg in die Westfalenliga-Fußballsaison gestartet, noch dazu auswärts gegen Ex-Trainer Axel Schmeing, der von 2016 bis 2021 den HSC trainiert hatte. Kapitän Andreas Spais war mit den wunderschönen Toren zwei und drei maßgeblich am ersten Dreier beteiligt: „Das Schwierigste war es, erstmal 1:0 in Führung zu gehen.“
Die frühe Rote Karte gegen LSV-Stürmer Marcel Reichwein (Tätlichkeit) sollte den Holzwickedern vermeintlich in die Karten spielen. „Ich hab sofort gesagt, dass es tendenziell nicht einfacher wird, weil die Lüner noch mehr mauern können“, erklärte Spais und kritisierte: „Wir haben es in der ersten Hälfte nicht gut gemacht, weil wir zu ungeduldig gespielt haben. Wir hätten den Ball viel mehr zirkulieren lassen müssen, versuchen müssen, die Räume zu finden“, sagte Spais, der im ersten Durchgang mit dem Lattentreffer am dichtesten dran war an der Holzwickeder Führung.
Spais hat Impact auf Holzwickede
Für Spais selbst, der in der Winterpause 2021/22 vom RSV Meinerzhagen nach Holzwickede kam, standen zwar zwölf Saisontore in der abgelaufenen Saison zubuche, doch so richtig in Tritt kam der hochveranlagte Stürmer auch verletzungsbedingt nicht, der in einer normalen Saison für deutlich mehr Treffer gut ist.
„Andreas Spais ist ein außergewöhnlich toller Mensch, der einen wichtigen Impact auf die Mannschaft hat, auch neben dem Sportlichen. Er ist einer der besten Spieler, die ich je trainieren durfte“, schwärmte Trainer Benjamin Hartlieb „Andi ist ein Instinktfußballer, weil er ein unfassbares Gespür für die Situation hat. Als Zuschauer lohnt es sich, für ihn zum Fußballplatz zu kommen.“
Die Nullnummer zog sich am Sonntag in Lünen bis in die Schlussviertelstunde, als Dylan Pires das umjubelte Holzwickeder Führungstor erzielte. „Sehr geiler Zweikampf vorher von Philipp Gödde“, betonte Spais. Gödde, der mittlerweile als Abwehrspieler fungiert, legte auf der rechten Seite einen Sprint hin und hatte dabei einen Lüner im Schlepptau, der Gödde trotz des Dauergriffs an das Trikot nicht bremsen konnte.
„Ich habe die Situation so bewertet, dass ich in den Zweikampf gehen muss. Dann haben wir eine Riesen-Kontersituation. Daher bin ich glücklich, dass ich mit meinen nicht ganz so versierten technischen Fähigkeiten den Pass dann noch rüberspielen konnte“, sagte Gödde nach Spielschluss.

„Wir haben von 1 bis 16 ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Spais und hob auch Felix Hacker im Tor hervor, der sich mehrfach auszeichnete: „Es ist wichtig zu sehen, dass wir einen guten Keeper haben“, sagte Spais.
„Brutal wichtig“, sei der Auftaktsieg gewesen, erklärte Gödde, der zugab, gegen Ex-Trainer Axel Scheming besonders motiviert gewesen zu sein. „Es hat ein bisschen Geschmäckle mit der Vorgeschichte“, gab Gödde zu. Schmeing waren nach seinem Abschied aus Holzwickede zahlreiche Spieler zum LSV gefolgt. „Dementsprechend setzt das nochmal zwei bis drei Prozent frei“, so Gödde.
Der Auswärtssieg in Schwansbell sorgt nun für viel Selbstbewusstsein in Holzwickede. „Wir haben eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Auch wir dürfen das nicht vergessen. Da haben wir gezeigt, was wir können“, sagte Spais selbstbewusst, „3:0 zu gewinnen, ist ein sehr, sehr schönes Zeichen.“
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