Geplante Amok-Tat in Essen: Schüler (16) wollte an Gymnasium „möglichst viele“ Menschen töten

Amoktat in Essen

Ein 16-jährige Schüler aus Essen, der nach einem Hinweis eines Mitschülers festgenommen wurde, wollte an seinem Gymnasium „möglichst viele“ Menschen töten.

Essen

14.06.2022, 06:54 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der unter Terrorismusverdacht stehender Schüler (16) aus Essen wollte an seinem Gymnasium, dem Don Bosco-Gymnasium mit selbst gebauten Sprengsätzen nach Ansicht der Ermittler „möglichst viele“ Lehrer und Schüler töten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion im Bundestag hervor.

Mögliche Verbindungen zu rechtsextremen Parteien oder Organisationen würden noch überprüft, erklärte das Innenministerium in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Der am Don-Bosco-Gymnasium geplante Terroranschlag hatte vor einem Monat an der Schule und darüber hinaus für großes Entsetzen gesorgt.

Behörden hatten den Jugendlichen nicht auf dem Schirm

In der Antwort auf die kleine Anfrage wird die Regierung nicht konkreter - man wolle die laufenden Ermittlungen und die Suche nach möglichen Mitwissern nicht gefährden. Den Verdächtigen hatten die Sicherheitsbehörden des Bundes laut Innenministerium bis zum Tag der Tat nicht auf dem Schirm. Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz hätten am Vormittag des 12. Mai erstmals von dem Schüler erfahren. Nach seiner Festnahme sei der Fall im „Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum - Rechts“ (GETZ-R) besprochen worden.

Rechtsextreme Schriften gefunden

Der deutsche Jugendliche war nach dem Hinweis eines Mitschülers festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. In der Wohnung waren die Ermittler auf rechtsextreme Schriften, Materialien zum Bombenbau, ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen gestoßen. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Mehrere Medien berichteten, der 16-Jährige Schüler soll unter anderem den norwegischen Massenmörder Anders Breivik als Vorbild für die geplante Tat genannt haben. Breivik hatte 2011 in der norwegischen Hauptstadt Oslo und auf der Insel Utøya in einem Jugendzeltlager insgesamt 77 Menschen getötet.

Einige Tage nach der Festnahme des 16-Jährigen hatte die Polizei kurzzeitig einen weiteren Jugendlichen festgenommen, in dessen Wohnung ebenfalls Waffen gefunden wurden. Er wurde jedoch einen Tag später wieder freigelassen.

dpa/kar