Als am 22. Februar die zweite Mannschaft und das dritte Team des SuS Oberaden in einem kleinen Test aufeinandertrafen, dürften alle gestaunt haben, die nur das Ergebnis sahen: Die Drittvertretung gewann 8:3 gegen das Kreisliga-B-Team. Doch für Oberaden II gab es keinen Grund, sich zu schämen.
Denn bei der Dritten wirkte ein Mann mit, der eigentlich für die Zweite regelmäßig auf Torejagd geht. Noch in der 65. Spielminute führte die Zweitvertretung mit 3:2. Doch dann legte Joker Surmiak los und kannte mit seinem eigentlichen Team keine Gnade, schoss vier Treffer. „Es war eine gute Trainingseinheit. Ich wollte einfach bessere Gegenspieler haben. Daher habe ich in diesem Spiel für die Dritte gespielt“, erinnert sich Surmiak an diesen Tag.
Dawid Surmiak ist der Torgarant des SuS Oberaden II in der Kreisliga B2 Unna-Hamm! Nach 18 Spieltagen hat er bereits stattliche 30 Tore erzielt und führt damit die Torjägerliste an. Doch das Ungewöhnliche daran ist: Der 23-Jährige wurde eigentlich als Verteidiger verpflichtet! 2021 war er vom Bezirksligisten BW Alstedde in die Kreisliga B gewechselt. Und er räumt ein: „Ich bin in der Verteidigung stärker, da ich dort am längsten gespielt habe.“ Dass er Erfahrung auf so vielen Positionen habe, sieht er als Vorteil: „Meistens ahne ich schon, wo der Ball hinkommt.“

Nach seinem Wechsel zu Oberaden II ging damals alles ganz schnell. Das Team spielte gut, traf aber das Tor nicht. „Da habe ich Trainer Almir Halilovic gefragt, ob ich mal für ein oder zwei Spiele nach vorne gehen könnte.“ Das Experiment funktionierte auf Anhieb. Surmiak blieb vorne.
Experiment geglückt
Für Halilovic war das keine Überraschung. „Ich habe sofort gesehen, dass er in der Offensive viele Qualitäten hat. Er ist beidfüßig, kopfballstark und hat ein Gefühl für den Raum“, sagt Halilovic, der Surmiaks Weg seit Jahren genau verfolgt. Da er aus Alstedde kommt und bereits Davids Bruder Adam in der A-Jugend des SuS Oberaden trainierte, standen beide schon länger in Kontakt. Wesentlich schwieriger als der Rollenwechsel sei es gewesen, ihn vom Schritt von der Bezirksliga in die Kreisliga B zu überzeugen.
Surmiak, damals einer der begehrtesten Verteidiger, musste lange überlegen. „Almir hat mich zwei, drei Jahre lang überredet“, erinnert er sich. Oberadens Glück: Zu der Zeit begann er eine Ausbildung zum Gartenlandschaftsbauer und suchte einen Klub, der ihm diese Möglichkeit gab. „Dreimal in der Woche zu trainieren war zu viel. In Oberaden sind es nur zwei Einheiten. Das passt ganz gut“, sagt Surmiak.

Ein weiteres Plus ist die Verbindung zu Coach Halilovic. „Auf dem Platz ist er mein Trainer. Neben dem Platz ist er ein guter Freund. Wir hauen uns auch auch schon mal Sprüche an den Kopf“, sagt Surmiak. Wesentlich kühler ist hingegen das Verhältnis zu Birol Dereli, dem scheidenden Trainer der Kreisliga-A-Truppe. „Mir gefällt der Trainer nicht – wenn ich ehrlich bin. Er ist nicht mein Trainer“, nimmt Surmiak kein Blatt vor den Mund.
Sein Weg nach oben ist aber ohnehin vorgezeichnet. Denn Halilovic wird bekanntlich in der kommenden Saison die erste Mannschaft trainieren: „So weit mir bekannt ist, bin dann auch für die erste Mannschaft eingeplant.“ Vorher soll aber das große Ziel erreicht werden: der Aufstieg der Zweiten in die Kreisliga A.
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