Alles andere als Biedermeier: "Phantome des Terrors"

Gemütliche Biedermeierzeit? Adam Zamoyski hat ein Buch über die Angst vor der Revolution und die Unterdrückung der Freiheit 1789-1848 geschrieben.

München (dpa)

07.02.2017, 16:50 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mit seinen Napoleon-Büchern über den gescheiterten Feldzug in Russland und den Sturz des Kaisers samt Wiener Kongress 1815 ist der britische Historiker Adam Zamoyski auch in Deutschland zum Bestseller-Autor avanciert.

In seinem neuen Buch "Phantome des Terrors" schildert er die Auswirkungen der Französischen Revolution auf ganz Europa. Dabei beschreibt er eine Epoche, die gemeinhin als Biedermeierzeit verharmlost wird, in Wahrheit aber alles andere als gemütlich war. Denn aus Angst vor neuen Revolutionen und Umstürzen wurden Demokratie und Freiheitsbewegungen in Preußen, Österreich und Russland mit Zensur und Terror erstickt.

Manches, was Zamoyski über die Zeit bis 1848 schreibt, kommt einem auf beklemmende Weise bekannt vor, so wenn er von den Angstpsychosen der Mächtigen erzählt, dem aufkommenden Nationalismus, den ersten Selbstmordterroristen.

Zamoyski erzählt geistreich und fesselnd, trotz aller Ernsthaftigkeit unterhaltsam von einer aufwühlenden Umbruchszeit.

- Adam Zamoyski: Phantome des Terrors. Die Angst vor der Revolution und die Unterdrückung der Freiheit 1789-1848, C.H. Beck Verlag, München, 618 Seiten, 29,95 Euro, ISBN 978-3-406-69766-1.

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