ALBA nach Offensivspektakel zurück im Titelkampf
Mit dem 95:81 gegen Bayern hat sich ALBA im Titelrennen zurückgemeldet und in der Best-of-five-Serie zum 1:1 ausgeglichen. Dabei zeigte sich der Pokalsieger stark verbessert und ließ sich auch von den Gerüchten um Trainer Sasa Obradovic nicht irre machen.

ALBA-Coach Sasa Obradovic ballte nach dem Sieg die Fäuste. Foto: Kay Nietfeld
Nach den Querelen und Scharmützeln zum Auftakt hat sich die Final-Serie um die deutsche Meisterschaft zwischen ALBA Berlin dem FC Bayern München schon in Spiel zwei zum erhofften Basketball-Leckerbissen entwickelt.
Dank eines beeindruckenden Offensivspektakels gepaart mit einer verbesserten Abwehr vermieden die Berliner einen womöglich vorentscheidenden Rückschlag gegen die Bayern und haben nach dem 95:81 wieder alle Chancen auf den Titel. Nach dem deutlichen Fingerzeit wollen die Hauptstädter nun auch am Sonntag in München bestehen und damit den Weg ebnen für ihren neunten Titel in der Bundesliga. Die Bayern müssen aus der Niederlage schnellstmöglich ihre Lehren ziehen.
Auf eine solche Endspiel-Serie hatte das deutsche Basketball gehofft - nach den für Playoffs üblichen Nebengeräuschen und Diskussionen stand am Donnerstagabend vor 12 588 Zuschauern wieder der Sport im Fokus.
Zu den Schiedsrichtern, die beim 88:81-Erfolg der Bayern im ersten Match noch in die (Berliner) Kritik geraten waren, hatte ALBA-Manager Marco Baldi keine Beanstandungen: «Robert Lottermoser war nicht hier, weil wir den gefordert haben, sondern weil er der beste deutsche Schiedsrichter ist. Das ist nur logisch, dass so ein Mann ein Finale pfeift. Diesmal waren die Referees nicht spürbar, so muss es sein.»
Bayern-Coach Svetislav Pesic, einst selbst in Berlin aktiv, erkannte an: «ALBA hat verdient gewonnen. Wir haben 60 Prozent unserer Würfe getroffen, das ist rekordverdächtig, aber wir haben trotzdem mit 14 Punkten verloren. Da müssen wir an uns selbst arbeiten.»
Der Grund dafür liegt bei ALBA. «Wir haben alles besser gemacht, sind nicht vom Weg abgekommen. Wir haben uns nicht provozieren lassen und unser Konzept durchgezogen. Wir haben nicht die überragenden Einzelspieler wie Bayern, aber ein geschlossenes Team», sagte Baldi. Gleich fünf «Albatrosse» punkteten zweistellig.
Zur Truppe gehört aber auch Trainer Sasa Obradovic. In dieser Woche kamen Gerüchte auf, dass sich die Brose Baskets Bamberg um den Serben bemühen. Die Berliner scheinen damit locker umzugehen. «Wir haben, als klar war, dass wir die Playoffs erreichen, verabredet, dass wir nach der Saison reden. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Hätte Sasa ein Angebot, würde ich es sicher wissen und auch sagen, dass es so ist, aber so gibt es keine Diskussion», erklärte Baldi.
Die Mannschaft ließ sich von der Diskussion um den Coach nicht beeindrucken. Es ist unwahrscheinlich, dass Obradovic das Team, das er gerade aufgebaut hat, verlässt, ohne auch nur eine Saison Euroleague gespielt zu haben. Das wäre der nächste Schritt für den Hauptstadt-Club, der die Mannschaft gezielt mit Verträgen über zwei bis drei Jahre ausstattete, um Kontinuität in den Kader zu bekommen. Am Sonntag nun will ALBA die Leistung wiederholen, um dann im anstehenden Heimspiel den Titel womöglich schon perfekt machen zu können. «Wir müssen aggressiv bleiben, nicht zurückweichen. Das ist unser Spiel, das können wir nicht in der Final-Serie ändern», sagte Baldi. «Wenn wir nur 0,5 Prozent abweichen, ist es eine fatale Änderung, die wir nicht zulassen dürfen.»
«Ohne Defense kannst du in den Finals kein Spiel gewinnen», haderte Bayern-Center Yassin Idbihi. Sein Kollege John Bryant kündigte an: «Wir müssen am Sonntag einfach wieder besser auf den Ball aufpassen und besser verteidigen.»
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