Die Alternative für Deutschland (AfD) ist laut einer aktuellen Umfrage erstmals seit Ende Juli 2023 wieder unter die 20-Prozent-Marke gerutscht. Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer von Forsa erreichte die AfD 19 Prozent und verlor damit gegenüber der Vorwoche nochmals einen Prozentpunkt.
Noch im Dezember 2023 hatte sie mit 23 Prozent den höchsten Wert, den Forsa je für die AfD auf Bundesebene gemessen hat. Auch die Linke büßt einen Prozentpunkt ein und fällt auf 3 Prozent. Stärkste Kraft ist wie im Vormonat die Union mit 32 Prozent, sie hat einen Prozentpunkt hinzugewonnen.
Von den Regierungsparteien verlor die FDP einen Prozentpunkt und fällt auf 3 Prozent zurück. Die SPD (15 Prozent) gewann einen Punkt hinzu, die Grünen kommen wie in der Vorwoche auf 14 Prozent. Die sonstigen Parteien (8 Prozent) gewinnen einen Prozentpunkt hinzu, die Freien Wähler sowie das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ liegen unverändert bei 3 Prozent.
Wichtigstes Thema für die Bürger: Die Demonstrationen gegen rechts
Auch in anderen Umfragen war die AfD teils schon unter die 20-Prozent-Marke gerutscht. Seit einer Veröffentlichung des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter unter anderem mit AfD-Funktionären vor rund drei Wochen haben Proteste und Demonstrationen gegen rechts zugenommen. Seither gingen bundesweit Hunderttausende auf die Straßen.
Die bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus sind in der aktuellen Woche das für die Bundesbürger wichtigste Thema (31 Prozent). Dahinter folgen die internationalen Krisenherde Ukraine-Krieg (27 Prozent) und Nahostkonflikt (25 Prozent) sowie eine Reihe weiterer innenpolitischer Themen wie das Agieren der Bundesregierung und die Bauernproteste (jeweils 24 Prozent), die ökonomische Lage (17 Prozent) und der Streik der Lokomotivführer (16 Prozent).
Politiker-Ranking: Pistorius weiter auf Platz eins
Im Politiker-Ranking ermittelt Forsa regelmäßig, bei welchen Politikern die Bürger das Land „in guten Händen“ sehen. Ihre Einschätzung können die Befragten mit Werten von 0 („ist überhaupt nicht in guten Händen“) bis 100 („ist voll und ganz in guten Händen“) abstufen. Beliebtester Politiker ist demnach mit einem Vertrauenswert von 55 Punkten weiterhin Boris Pistorius. Der Verteidigungsminister, der in Erhebungen zu den beliebtesten Politikern zuletzt regelmäßig vorn lag, sollte erst kürzlich laut einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“ nach Ansicht von 64 Prozent noch in der laufenden Legislaturperiode Scholz als Bundeskanzler ablösen.
Dieser Vertrauensverlust in den Kanzler zeigt sich auch im aktuellen Trendbarometer: Olaf Scholz verzeichnet mit minus sieben Punkten im Vergleich zum Oktober 2023 den größten Vertrauensrückgang im Ranking. Auch bei den eigenen Anhängern war der Vertrauensschwund für Kanzler Scholz mit einem Minus von elf Punkten besonders groß. Er liegt zum ersten Mal insgesamt niedriger als Oppositionsführer Friedrich Merz. Friedrich Merz schafft es dank eines Zugewinns von drei Punkten erstmals unter die Top Ten.
Ebenfalls beliebt sind drei Ministerpräsidenten der Union: Daniel Günther (48 Punkte), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mit 47 Punkten (+1) und Markus Söder (41 Punkte). Bei Alice Weidel (15 Punkte) und Tino Chrupalla (13 Punkte) sehen die Bürger das Land nicht „in guten Händen“, auch wenn beide jeweils einen Punkt hinzugewonnen haben.
Söder und Wagenknecht vertrauen weniger
Von den Politikern der Union hat Markus Söder mit 80 Punkten zwar bei den Anhängern der eigenen Partei zwei Vertrauenspunkte verloren, aber weiterhin das höchste Vertrauen aller 20 im Januar-Ranking berücksichtigten Politiker.
Sahra Wagenknecht hat zwar bei den Anhängern ihrer neu gegründeten Partei BSW ein hohes Vertrauen (78 Punkte), doch bei allen Wahlberechtigten ist ihr Vertrauen nach Gründung ihrer Partei nur um zwei Punkte gestiegen (25) und auch weiterhin deutlich niedriger als noch im Oktober 2021 zu ihrer Zeit als Mitglied der Linken (33).
Die Daten zu den Parteipräferenzen und dem Themenradar wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 23. bis 29. Januar 2024 erhoben. Datenbasis: 2506 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum Politiker-Ranking wurden vom 24. bis 26. Januar 2024 erhoben. Datenbasis: 1501 Befragte.
RND
AfD-Fraktion spielt Treffen radikaler Rechter herunter: „Kein Geheimtreffen“ sondern „private Verabr