Eine Frau stöbert in ihrem vollen Kleiderschrank.

Wer im eigenen Kleiderschrank shoppen geht, entdeckt manches vergessene Lieblingsteil und muss nicht gleich neu kaufen. Auch das hilft der Umwelt. © picture alliance / Roland Weihrauch/dpa

Acht Tipps, die Ihre Kleidung und das Klima schonen

rnSerie: Unser Klima

Kleidung: Die beste Möglichkeit, sich klimaschonender zu kleiden, ist simpel: weniger kaufen. Und das, was dann im Kleiderschrank hängt, sollten wir pfleglich behandeln.

von Elena Eggert

02.11.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Mode-Industrie hat ein großes Problem: die Entsorgung. Einer Studie von Greenpeace zufolge besitzt jeder Erwachsene in Deutschland im Schnitt 95 Kleidungsstücke – Unterwäsche und Socken nicht mitgerechnet. Rund 60 neue Teile kommen jedes Jahr dazu. Die durchschnittliche Tragezeit für ein Teil beträgt rund drei Jahre.

Dabei ist es wichtig, Kleidungsstücke im Kreislauf zu erhalten, sprich: zu recyceln. Doch wie bleibt Kleidung länger gut? Was kann ich tun, wenn mir ein Kleidungsstück nicht mehr gefällt? Und was ist zu beachten, wenn dann doch ein neues Teil gekauft werden soll? Und wie ist das zu schaffen? Acht Tipps zum sorgsamen Umgang mit der Mode.

Weniger Waschen

Kleidung sollte nicht zu oft gewaschen werden, da jeder Waschgang die Fasern strapaziert. Statt einer Wäsche können die Teile auch an der frischen Luft auslüften. Und auch eine Nacht in der Kühltruhe frischt wieder auf. Wenn ein Teil dann aber doch gewaschen werden soll, sollten unbedingt die Wäschehinweise auf den Einnähern beachtet werden.

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Weg mit den Fusseln

Manchmal sehen Kleidungsstücke zwar abgewetzt aus, oft sind sie es aber gar nicht. Mit einer Fusselrolle oder einem Fusselrassierer lassen sich Flusen, Haare und Pilling entfernen und die Textilien sehen schnell wieder wie neu aus.

Frische Farbe

Der einfachste Trick, um ein älteres Kleidungsstück wieder aufzuhübschen, und das ganz ohne Nähkenntnisse, ist, die Kleidung neu einzufärben. Wenn die Lieblingsjeans verblasst und das schwarze T-Shirt längst eher grau als schwarz ist, bietet sich eine neue Färbung an. Textilfarben zur Anwendung in einem Eimer oder der Waschmaschine gibt es im Drogeriemarkt und in Bastelgeschäften.

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Umnähen (lassen)

Es klingt banal, aber wenn man die neue Hose nicht so gern trägt, weil sie doch etwas zu lang ist oder die Jacke nicht mehr anzieht, weil der Reißverschluss kaputt ist, kann man die Kleidung zu einer Änderungsschneiderei bringen und umändern lassen. Und wer möchte, kann sich auch selbst an einer Nähmaschine versuchen. Zu reparieren oder umzunähen, ist insgesamt immer ökologisch nachhaltiger, als das Teil im Kleiderschrank liegen zu lassen oder wegzuwerfen.

Aus Alt macht Neu

Alle Hoffnung ist verloren: Das Kleid ist zu eng, das Hemd hat einen großen Fleck und das T-Shirt hat Löcher. Jetzt sind Kreativität und Geschick gefragt. Aus alter Kleidung neue individuelle Lieblingsstück zu nähen, ist aktuell unter den Stichworten „DIY“, „Upcycling“ oder „Thrift Flip“ beliebt. Auf Youtube und anderen Social-Media-Kanälen gibt es zahlreiche Videos, die Anleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene bieten. Mit etwas Kreativität entstehen aus gut erhaltenen Stoffen neue Dinge. Ein Federmäppchen oder ein Kissenbezug – so bleibt der Stoff noch länger erhalten.

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Shoppen im eigenen Kleiderschrank

Viele kennen das Gefühl, vor einem vollen Kleiderschrank zu stehen und nicht zu wissen, was sie anziehen können. Der erste Impuls ist dann: Ich brauche etwas Neues. Um das zu umgehen, kann man zur Abwechslung auch mal im eigenen Kleiderschrank shoppen gehen. Wie das geht? Einmal alles rausholen, durchstöbern und anprobieren. Dabei ist schon das ein oder andere längst vergessene Lieblingsstück wiederaufgetaucht. Auch lohnt es sich, verschiedene Kleidungsstücke zu kombinieren. Durch neue Kombinationen kann das Verlangen nach neuer Kleidung bereits gestillt werden.

Kurzlebige Mode und Überproduktion der Textilindustrie belastet auch das Klima. Mit Kleidung aus dem Second-Hand-Laden kann jeder Einzelne etwas gegensteuern.

Kurzlebige Mode und Überproduktion der Textilindustrie belastet auch das Klima. Mit Kleidung aus dem Second-Hand-Laden kann jeder Einzelne etwas gegensteuern. © picture-alliance/ dpa

Tauschen, verschenken, Second-Hand

Manchmal muss man sich dann doch von einem Kleidungsstück trennen, weil es zu stark beschädigt ist, einem nicht mehr gefällt oder schlicht nicht mehr passt. Wenn das der Fall ist, sollte man sich ganz genau überlegen, wohin man es gibt. Ist ein Kleidungsstück noch in einem sehr guten Zustand (40 Prozent der Kleidungsstücke im Schrank werden selten bis nie getragen), kann man es online weiterverkaufen, an eine Wohltätigkeitsorganisation spenden oder zum Second-Hand-Laden in der eigenen Stadt bringen. Bei dieser Gelegenheit kann man auch selbst einen Blick auf Second-Hand-Mode werfen und mit etwas Glück ein neues Lieblingsstück finden.

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Sorgsam mit Dingen umgehen

Gilt nicht nur für Kleidung, aber dafür selbstverständlich auch: Wer achtsam mit seinen Sachen umgeht, hat auch länger was von ihnen. Außerdem hat die Produktion wertvolle Ressourcen gekostet, Zeit und Energie. Je länger man ein Produkt nutzt, desto mehr hat sich der Kauf am Ende auch gelohnt.

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