Abwasserverband füllt ersten Phoenix-See-Wein ab

Emschergenossenschaft

Wein vom Abwasserverband klingt nach einem Scherz. Doch in Dortmund hat die Emschergenossenschaft ernst gemacht und den ersten Wein auf Flaschen gezogen. Am Freitag ist der Tropfen von den Hängen des Phoenix-Sees vorgestellt worden. Es soll nicht das einzige Anbaugebiet bleiben.

HÖRDE

12.06.2015, 13:10 Uhr / Lesedauer: 1 min
Im Sommer wurde der erste Phoenix-See-Wein vorgestellt.

Im Sommer wurde der erste Phoenix-See-Wein vorgestellt.

Gewachsen ist der Tropfen mit dem Namen „Neues Emschertal - Phoenix 2014“ auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände Phoenix in Hörde. Dort ist nach dem Abriss der Phoenix-See entstanden, an dem der ehemalige Abwasserkanal Emscher verläuft. Heute ist der Kanal an den meisten Stellen renaturiert.

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Der erste Wein vom Phoenix-See

Es klingt zwar kurios, ist aber so: Die Abwassergesellschaft hat ihren ersten Wein in Flaschen abgefüllt. Am Freitag lud die Emschergenossenschaft zur ersten Verkostung des "Phoenix 2014" - einem trockenen Weißwein direkt von den Hängen des Sees in Hörde. Bei dem Anbaugebiet soll es aber nicht bleiben.
12.06.2015
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Das ist er, der erste Wein vom Phoenix-See.© Foto: Stephan Schütze
Auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau durfte probieren.© Foto: Stephan Schütze
Der Wein wurde in einer kleinen Menge von 35 Litern abgefüllt.© Foto: Stephan Schütze
Ullrich Sierau stößt mit Dr. Jochen Stemplewski, Chef der Emschergenossenschaft, an.© Foto: Stephan Schütze
99 Rebstöcke standen mal am Phoenix-See...© Foto: Stephan Schütze
...drei von ihnen wurden geklaut.© Foto: Stephan Schütze
Es handelt sich um einen trockenen Weißwein.© Foto: Stephan Schütze
Seit dem Mittelalter wurde in Hörde kein Wein angebaut.© Foto: Stephan Schütze
Die Emschergenossenschaft will expanieren.© Foto: Stephan Schütze
Schon bald sollen weitere Anbaugebiete genutzt werden.© Foto: Stephan Schütze
Durch den Klimawandel hat sich das Anbaugebiet für Wein verschoben.© Foto: Stephan Schütze
Nun ist das Klima auch in Dortmund günstig für den Weinanbau.© Foto: Stephan Schütze
Prost - auf den neuen Wein.© Foto: Stephan Schütze
Ullrich Sierau und Dr. Jochen Stemplewski präsentieren den "Phoenix 2014".© Foto: Stephan Schütze
Den Wein gibt es...© Foto: Stephan Schütze
...in hübschen...© Foto: Stephan Schütze
...Designer-Flaschen.© Foto: Stephan Schütze
Schlagworte Dortmund

Das letzte Mal sei in Hörde im Mittelalter vor rund 500 Jahren Wein angebaut worden, sagte ein Verbandssprecher am Freitag. Die Emschergenossenschaft wollte sehen, ob der Klimawandel Weinanbau in nördlichen Regionen möglich macht und hatte 99 Rebstöcke gepflanzt. Drei wurden gestohlen.

Namensgleichheit zum See ist Zufall

Aus den Trauben der übrigen 96 Stöcken der robusten Sorte Phoenix - die Namensgleichheit zum See ist Zufall - ist ein trockener Weißwein entstanden. Den Genossen schmecke er, wie ein Sprecher am Freitag betonte. Die 35 Liter des ersten Jahrgangs sollen für einen guten Zweck versteigert werden.

Damit aber nicht genug: Jetzt überlegt der Essener Verband, den Anbau auf das gesamte Emschertal auszuweiten. Der Hauptlauf ist 60 Kilometer lang. Dann würde die Emschergenossenschaft zur Winzergenossenschaft aufsteigen. Das passiere automatisch, wenn man mehr als 99 Rebstöcke bewirtschafte, sagte der Sprecher.

Ein Test

Der Anbau zählt zu einem Projekt zu den Folgen des Klimawandels. Der Verband wollte testen, ob inzwischen Weinanbau auch in nördlicheren Regionen möglich ist. Wein werde inzwischen sogar auf Sylt, auf Texel in den Niederlanden, in Südengland und Südschweden angebaut.

Die Weinbaugrenze sei rund 300 Kilometer nach Norden gewandert. Die Entwicklung des Weinbergs am Phoenix See wird von Fachleuten der Uni Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) wissenschaftlich begleitet.

Von dpa

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