Abfallbilanz 2023 So viel Müll produzierten die Menschen im Kreis Unna

Müllproduktion im Kreis Unna: Rückläufig, aber immer noch hoch
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Mit der produzierten Abfallmenge pro Kopf lag der Kreis Unna 2022 noch an der Spitze aller Kommunen in Nordrhein-Westfalen: 562,5 Kilogramm produzierte jeder Bürger zwischen Selm und Schwerte seinerzeit. Im vergangenen Jahr sank der Wert nun deutlich – und zwar auf 517,6 Kilogramm, wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilte. Trotzdem gehört der Kreis Unna damit immer noch zur Spitzengruppe.

So musste die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft des Kreises (GWA) im vergangenen Jahr insgesamt 206.767 Tonnen Müll verarbeiten. Dies ist ein spürbarer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, in dem noch 224.354 Tonnen Abfall angefallen waren.

Eine Mülltonne wird von einem Fahrzeug der GWA geleert.
Die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft des Kreises (GWA) hat 2023 insgesamt 206.767 Tonnen Müll verarbeitet. © GWA

Haushalts- und Sperrmüll sowie organische Abfälle

Zur Abfallmenge gehören Haushalts- und Sperrmüll, organische Abfälle, wiederverwertbare Stoffe wie Papier und andere Abfälle, einschließlich Farben, Batterien und Lösemittel.

Interessant wird es, wenn man einen Blick über die Grenzen des Kreises hinaus wirft: So produziert der Kreis Unna im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Müll als der bevölkerungsreichere Märkische Kreis. In der Großstadt Dortmund ist zwar die Abfallmenge größer, pro Kopf machten die Einwohner aber nur 437,5 Kilogramm Müll im Jahr 2023.

Der Kreis Unna verwertet viele Abfälle

Dass der Kreis Unna im Vergleich mit allen anderen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW viel Müll produziert, ist nicht ungewöhnlich. Während er 2022 mit der produzierten Abfallmenge pro Kopf noch an der Spitze aller Kommunen stand, gehörte er auch in den Jahren zuvor regelmäßig zur Spitzengruppe.

Die GWA erklärte im vergangenen Jahr, dass diese Stellung durchaus positiv zu bewerten sei. Denn der Kreis Unna verwerte viele Abfälle, oft deutlich mehr als andere Regionen in NRW. Die reine Mengenangabe sei daher irreführend.

Landesweite Müllproduktion auf Vorjahresniveau

In ganz Nordrhein-Westfalen wurden 2023 rund 8,0 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle eingesammelt, was einem leichten Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Von der gesamten Müllmenge waren rund 7,1 Prozent Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien. Mit insgesamt 569.738 Tonnen warf jeder Einwohner in NRW durchschnittlich 31,3 Kilogramm solcher Verpackungen weg. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Zunahme um 2,5 Prozent.

Pro-Kopf-Abfallaufkommen in NRW

Das Gesamtabfallaufkommen pro Kopf lag 2023 in NRW bei 441,2 Kilogramm. Die niedrigste Müllmenge pro Einwohner wurde im Kreis Höxter mit 365,8 Kilogramm gemeldet, während in der kreisfreien Stadt Bottrop die höchste Menge mit 560,4 Kilogramm pro Einwohner zu verzeichnen war.