Ab Samstag: Eurobahn fährt wieder in vollem Umfang
Zusätzliche Lokführer, weniger Kranke
Pendler und Reisende können aufatmen: Schon ab Samstag sollen die Züge der Eurobahn wieder planmäßig verkehren. Massive Verspätungen und Ausfälle, die durch Personalprobleme bei der Eurobahn hervorgerufen wurden, sollen damit der Vergangenheit angehören. Wie das Unternehmen die Probleme so schnell lösen konnte und vor welchen neuen Schwierigkeiten es steht.

Eine Eurobahn.
Mit zusätzlichen Lokführern und einem eigenen Ausbildungsprogramm will die Eurobahn die seit Oktober bestehenden Personalprobleme und damit verbundene massive Zugausfälle auffangen. Auch der hohe Krankenstand unter den Lokführern entwickelt sich offenbar positiv. Ab morgen sollen alle Züge der Eurobahn in der Region wieder planmäßig rollen, versprach das zum Keolis-Konzern gehörende Unternehmen gestern. Keolis wiederum ist Teil der französischen Staatsbahn SNCF.
RE13: Halbe Verbindung war lahmgelegt
Die Eurobahn hatte seit Wochen über krankheitsbedingte Ausfälle bei den Mitarbeitern geklagt. In der Spitze habe die Krankenquote das dreifache der Durchschnittlichen betragen. Immer wieder fielen Züge aus, es gab viele Verspätungen.
Bis einschließlich heute noch stehen mehrere Zugverbindungen auf der Streichliste. Ersatzfahrpläne gelten unter anderem für die Strecken Münster – Warendorf – Bielefeld (RB 67), Münster – Hamm – Bielefeld (RB 69), Dortmund – Soest (RB 59) und Münster – Hamm – Paderborn – Warburg (RB 89). Der RE 13, der seit Mitte Dezember zwischen Mönchengladbach und Venlo nur noch im Zwei- statt Ein-Stunden-Takt verkehrte, rollt dagegen seit dem 2. Januar wieder planmäßig. Auch auf den Strecken Münster – Dortmund (RB 50) und Düsseldorf – Dortmund – Hamm (RE 3) läuft es wieder rund.
Finanzielle Einbußen durch Sanktionen
Wie Keolis-Sprecherin Danica Dorawa erklärte, seien die neu eingestellten Arbeitskräfte bereits im Einsatz. Bis Mai will der Konzern 20 neue Zugführer einstellen, bis zum Jahresende 100. Auch die Ausbildung von Fachkräften wird forciert – mehr als zwei Millionen Euro investiert Keolis 2017 hierfür. Nicht zuletzt der Druck der auftraggebenden Zweckverbände dürfte dazu geführt haben. Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) fordern seit Wochen deutlich mehr Qualität. Nicht erbrachte Leistungen werden sanktioniert, was der Eurobahn erhebliche wirtschaftliche Einbußen einbrachte.
Erst am Mittwoch waren die Unternehmensspitzen von Keolis und VRR zusammengekommen. Das geplante Maßnahmenpaket sei erörtert und für gut befunden worden, erklärten VRR und Keolis gestern unisono. Ausschlaggebend sei natürlich nun die pünktliche und vollständige Umsetzung. VRR-Chef Martin Husmann und der stellvertretende NWL-Geschäftsführer Michael Dubbi versprachen gestern, dies genauestens zu beobachten.
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