Nach Sprengstofffund in Aachener Wohnung Mann und Frau in U-Haft

Sprengstoff-Fund in Aachener Wohnung: Explosion beschädigt Häuser stark
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Eigentlich war die Polizei wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution angerückt: Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Aachen sind Einsatzkräfte zufällig auf hochexplosiven Sprengstoff gestoßen. Ein Mann und eine Frau, die noch vor Ort festgenommen wurden, seien in Untersuchungshaft gekommen, sagte eine Sprecherin der Aachener Staatsanwaltschaft am Sonntag.

Bei der Substanz, die in einem Karton entdeckt worden sei, handele es sich um TATP, hatte die Polizei am Samstag erklärt. Der Stoff werde gern von Geldautomatensprengern genutzt, sagte ein Sprecher. „Nun wird in alle Richtungen ermittelt.“ Die Festgenommenen sollen Mieterin und Mieter der Wohnung sein. Weitere Angaben zur Identität der beiden machten die Ermittler zunächst nicht.

Polizei Aachen findet hochexplosiven Sprengstoff

Der Sprengstoff sowie Bargeld waren bei einer Durchsuchung am Freitagmittag entdeckt worden. Bei der Aktion der Kriminalpolizei sei es eigentlich um ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution gegangen, sagte der Sprecher.

Nach dem Fund sei zunächst unklar gewesen, ob es sich um Drogen oder Sprengstoff handelt. Hinzugezogene Spezialisten des Landeskriminalamts identifizierten die Substanz schließlich als TATP. „Der Stoff ist hochexplosiv und hat eine ungeheure Wucht“, erklärte der Polizeisprecher. Daher sei entschieden worden, die Substanz vor Ort in einer provisorischen Grube kontrolliert mit Hilfe eines Roboters zu sprengen.

Ein Bagger gräbt ein Loch in einem Park. Dort wurden bei einer kontrollierten Sprengung Chemikalien zur Explosion gebracht, die zuvor in einer Wohnung in der Nähe gefunden wurden.
Ein Bagger gräbt ein Loch in einem Park. Dort wurden bei einer kontrollierten Sprengung Chemikalien zur Explosion gebracht, die zuvor in einer Wohnung in der Nähe gefunden wurden. © Ralf Roeger/dmp/dpa/Archivbild

Einsatzkräfte sperrten den Bereich ab. Mehr als 30 Menschen seien für die Sprengung am Freitagabend aus dem betroffenen Haus und Nachbargebäuden evakuiert und mit Bussen ins Aachener Tivoli-Stadion gebracht worden. Durch die Wucht der Detonation seien Fensterscheiben an einem Haus zersplittert und Steine in einen Hausflur geflogen. Alle Bewohner hätten später in ihre Wohnungen zurückkehren können, hieß es.

Wie die Festgenommenen möglicherweise an den Sprengstoff gelangt sind, sollte ermittelt werden. Es gebe zudem keine Hinweise, die auf Terror hindeuteten, sagte der Polizeisprecher.

dpa

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