Nach A45-Sperrung: Weitere Brücke nach Lüdenscheid wird dauerhaft gesperrt
Marode Brücken
Durch die gesperrte Rahmede-Talbrücke an der A45 ist Lüdenscheid bereits schwierig zu erreichen. Jetzt wird eine weitere Brücke dauerhaft gesperrt - eine Hiobsbotschaft für Pendler.
Die Stadt Lüdenscheid und die Region im Sauerland stehen nach der Vollsperrung der A45-Talbrücke Rahmede vor einer neuen Hiobsbotschaft: Die Volmebrücke im nahegelegenen Brügge bleibt wegen gravierender Schäden bis auf Weiteres gesperrt. Der mittlere Stützpfeiler weise nach der Flut vor einem Jahr gravierende Schäden auf und mache eine umfangreiche Instandhaltung erforderlich, teilte die Deutsche Bahn mit.
Über die Brücke fahren zwei Regionalbahnen: die RB 52 zwischen Lüdenscheid, Hagen und Dortmund sowie die RB 25 zwischen Lüdenscheid und Köln, die nun durch Busse ersetzt werden, wie ein Sprecher der DB NRW am Donnerstag erläuterte. Auch der WDR hatte über die Sperrung der 130 Jahre alten Steinbrücke berichtet.
Bürgermeister: „Noch stärker vom Schienenverkehr abgeschnitten“
Der Lüdenscheider Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zeigte sich schockiert: „Damit wird unsere Stadt noch stärker als ohnehin schon vom Schienenverkehr ins Rheinland und ins Ruhrgebiet abgeschnitten.“ Nach der Vollsperrung und dem wohl mehrere Jahre dauernden Neubau der Autobahnbrücke A45 sei das die „nächste Katastrophe“. Die Deutsche Bahn müsste den Schienenverkehr durch das Volmetal schnellstmöglich wieder in Gang bringen, forderte der SPD-Politiker.
Bei einer Inspektion waren Schäden am mittleren Brückenpfeiler entdeckt worden, so dass die Eisenbahnbrücke am 1. Juli gesperrt werden musste, schilderte die Bahn. Weitere Untersuchungen unter anderem mit einem Tauchroboter sowie Probebohrungen ergaben nun: Ein Strömungsabweiser sei durch die Flut im Juli 2021 stark beschädigt worden, so dass die Strömung direkt auf den Pfeiler drücke und diesen schwäche. Die Brücke könne bis auf Weiteres nicht mehr freigegeben werden. „Es zeichnet sich ab, dass die Brücke mittelfristig neu gebaut werden muss.“
Grober Zeitplan ab Anfang August
Fachleute arbeiten der DB zufolge unter Hochdruck daran, die notwendigen Arbeiten auf den Weg zu bringen. Mehrere technische Varianten würden geprüft. Schwierig seien unter anderem der felsige Untergrund und das Arbeiten im Wasser. Anfang August soll ein grober Zeitplan für die Reparaturen vorliegen. Wagemeyer appellierte auch an das Land NRW und das Bundesverkehrsministerium, zügig eine Lösung herbeizuführen. Es gehe um „den Erhalt und die Zukunft unserer Stadt und der gesamten Region“.
dpa
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