66-Jährige in Unna getötet
Sohn unter Verdacht
In Unna hat sich ein Familiendrama ereignet: Ein Bekannter der Familie fand gestern Morgen die Leiche einer 66-jährigen Frau. Wie die Staatsanwaltschaft Dortmund mitteilte, ist ihr Sohn dringend tatverdächtig.

In diesem Haus in Unna geschah die Tat. Die 66-jährige Frau starb durch massive Gewalteinwirkung auf Kopf und Hals. Ihr Sohn wurde als dringend tatverdächtig festgenommen.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung berichteten, ereignete sich die Tat bereits am Dienstag. Ein Zeuge hatte die Polizei in den frühen Morgenstunden zum Haus der Frau in der Innenstadt von Unna gerufen. Dort fanden die Beamten die tote Frau und ihren Sohn, der ebenfalls in dem Haus wohnt. Er hatte zuvor den Zeugen verständigt.
"Massive Gewalteinwirkung"
Die 66-Jährige lag in einem Zimmer, offenbar in dem des Sohnes, wie die Staatsanwaltschaft berichtet.
Wegen seiner Äußerungen gegenüber dem Zeugen und aufgrund des Spurenbilds sei der 27-Jährige dringend tatverdächtig, sagt Sandra Lücke von der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Der Mann wurde im Haus in Gewahrsam genommen. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf.
Gestern Nachmittag wurde das Opfer in Dortmund rechtsmedizinisch untersucht. Die Obduktion ergab, dass die 66-Jährige aufgrund massiver Gewalteinwirkung gegen Kopf und Hals verstorben ist. Über die Tatwaffe oder -waffen sagte Staatsanwältin Lücke nichts. Sie berichtete aber von Schlägen, Stichen und Schnitten, die das Opfer erlitten haben muss.
Tathergang noch unklar
Der Tathergang ist bisher ebenso wenig aufgeklärt wie ein mögliches Motiv. Nach bisherigem Ermittlungsstand ist der Sohn der Einzige, der etwas dazu sagen könnte. Er machte aber gestern noch von seinem Recht Gebrauch, sich nicht zu äußern. Er muss als Verdächtiger keine Angaben machen, die ihn selbst belasten würden. Ob er sich nach dem Tod seiner Mutter am Dienstag bis zum Eintreffen der Polizei am Mittwochmorgen mit der Leiche im Haus befunden hat, ist ebenfalls unbekannt.
Heute soll der Mann dem Haftrichter vorgeführt werden. Das ist ein wichtiger Verfahrensschritt nach der vorläufigen Festnahme durch die Kriminalpolizei am Mittwochmorgen: Ein Verdächtiger darf nur bis zum Ablauf des Folgetages in Polizeigewahrsam bleiben. Danach muss er in Untersuchungshaft überführt werden, wenn ein Richter das anordnet. Bei dieser Vorführung hat der Beschuldigte erneut Gelegenheit, sich zu äußern.
mit Material von dpa