52-jährige Frau droht mit Messer – Polizeibeamter schießt ihr ins Bein
Polizeieinsatz in Rhede
Bei einem Polizeieinsatz auf der Neustraße in Rhede sind am Sonntagabend Schüsse gefallen. Eine 52-jährige Frau wurde durch einen Schuss am Bein verletzt, nachdem ein Warnschuss keine Wirkung erzielt hatte.
Bei einem Polizeieinsatz auf der Neustraße sind am Sonntagabend Schüsse gefallen. Eine 52-jährige Frau wurde durch einen Schuss aus einer Polizei-Dienstwaffe am Bein verletzt. Der Beamte hatte offenbar aus Notwehr gehandelt, die Frau hatte ihn bedroht – nach Informationen des Bocholt-Borkener Volksblatts (BBV) mit einem Messer.
Die Polizei teilte am Montagmittag mit: Nach dem derzeitigen vorläufigen Ermittlungsstand wurde die Polizei gegen 19.14 Uhr zu einem Wohnhaus an der Neustraße gerufen, um dort einen mutmaßlichen Hausfriedensbruch zu überprüfen.
Als der Streifenwagen gegen 19.25 Uhr dort eintraf, bemerkten die Beamten beim Aussteigen die 52-jährige Frau. Diese soll von der Rückseite des Wohnhauses her auf die Straße zugelaufen sein, ein Messer in der Hand gehalten und blutende Verletzungen an den Armen aufgewiesen haben.
Bewaffnete Frau drohte eine 69-Jährige
Sie soll sich auf die Einsatzkräfte zubewegt und diese mit dem Messer bedroht haben. Der wiederholten Aufforderung der Polizisten, das Messer niederzulegen, soll sie nicht nachgekommen sein. Stattdessen habe sie eine 69-jährige Bewohnerin im Eingangsbereich des Wohnhauses ebenfalls mit dem Messer bedroht.
Die Beamten sollen die 52-Jährige erneut mehrfach aufgefordert haben, das Messer auf den Boden zu legen. Sie sollen den Gebrauch der Schusswaffe angedroht und einen Warnschuss abgegeben haben. Dessen ungeachtet habe sich die Tatverdächtige mit dem Messer wieder auf die Polizisten zubewegt. Daraufhin sollen die Einsatzkräfte sie durch einen gezielten Schuss ins Bein gestoppt haben.
Keine Lebensgefahr
Die Beamten leisteten umgehend erste Hilfe, die Tatverdächtige wurde durch Rettungskräfte versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nicht. Weitere Personen wurden nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt.
Aus Neutralitätsgründen hat das Polizeipräsidium Münster die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt: „Die Hintergründe des Ereignisses sind noch unklar. Es gibt erste Hinweise darauf, dass die Tatverdächtige psychisch erkrankt sein soll. Unsere Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang.“
Dem Polizisten, der von seiner Dienstwaffe Gebrauch gemacht hatte, wurde psychosoziale Betreuung angeboten. Kriminalbeamte waren bis zum späten Abend zur Spurensicherung und Zeugenbefragung vor Ort. Die Feuerwehr rückte an, um die Szenerie für die Kripo auszuleuchten. Die Neustraße ist in Höhe des Rathauses gesperrt.
Wie das BBV mitteilte, sei bereits am vergangenen Sonntag eine 52-jährige Frau mit einem Messer in der Rheder Innenstadt aufgefallen. Polizisten hätten sie schließlich unter Kontrolle gebracht und bei ihr mehrere Messer sichergestellt, hieß es dazu am vergangenen Montag.
Die Beamten hatten daraufhin veranlasst, dass die Frau zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen wurde (das BBV berichtete). Dazu, ob es sich bei ihr um dieselbe Person handelte wie an diesem Sonntag, konnte die Polizei zunächst nichts sagen. Auf Nachfrage des BBV bestätigte er am Dienstag, dass es sich bei der Angeschossenen um dieselbe Person handelt, die bereits am Sonntag vor einer Woche mit einem Messer durch die Stadt gelaufen und anschließend eingewiesen worden war.
