Die „Ruhrbesetzung“ durch Franzosen und Belgier rückt vor 100 Jahren unsere Region zum ersten Mal ins Licht auch der internationalen Öffentlichkeit. Ernest Hemingway, für seine Novelle „Der alte Mann und das Meer“ später Nobelpreisträger, taucht als Sonderkorrespondent des „Toronto Daily Star“ an der Ruhr auf und titelt: „Franzosen tüchtig, wenn Kamera zusieht.“
Das von Literaturwissenschaftler Dirk Hallenberger herausgegebene Buch „In Sachen Stadtschaft“ enthält Hemingways spitzfindigen Text und 22 weitere literarische Reportagen und Aufzeichnungen zum Ruhrgebiet 1923 bis 1973. Verfasst von Lisa Tetzner, Egon Erwin Kisch, Joseph Roth, Stig Dagerman, Urs Jaeggi …
Lese-Perlen
Max von der Grüns „Dortmund“ von 1967 beginnt mit: „Der blühende Baum in meiner Stadt ist mehr als ein blühender Baum, er ist ein Wunder, das den Alltag lebenswert macht.“ Josef Redings „Faszination einer Werkstättenlandschaft“ von 1958 endet mit: „Das Ruhr-gebiet ist nicht schön. Es ist faszinierend.“
Hannsferdi-nand Döblers „Unterwegs mit dem Klüngelskerl“ von 1965 ist eine weitere Lese-Perle in diesem Buch, das 50 Jahre Revier-Geschichte markant nachzeichnet.
Dirk Hallenberger (Hg.): In Sachen Stadtschaft, 168 S., Henselowsky Boschmann, 14,90 Euro, ISBN 978-3-94856-615-9.
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