Nach dem Philharmonischen Konzert, das Jordan de Souza Ende April im Konzerthaus Dortmund dirigiert hat, waren der Jubel des Publikums und die Begeisterung der Experten und der Mitglieder der Findungskommission groß.
Nun soll der 34-Jährige ab der Saison 2025/26 Generalmusikdirektor in Dortmund und Nachfolger von Gabriel Feltz werden, hat die Findungskommission beschlossen.
Die Stadt hat mit dem Dirigenten und De Souza schon verhandelt und bereitet den Vertrag vor. Unterschrieben werden kann er, wenn der Rat nach der Sommerpause zustimmt.
Generation von jungen Pultstars
Der Kanadier ist der jüngste Generalmusikdirektor in der Region, hat aber als Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (seit 2017) schon viel Opern-Erfahrung. Und er gehört zu einer Generation von jungen, erfolgreichen Dirigenten.
Orgel und Dirigieren
Wenige Monate jünger als der Kanadier ist Lahav Shani, der 2026 Chef der Münchner Philharmoniker wird. Und nur zwei Jahre älter als de Souza ist die derzeit erfolgreichste Frau am Pult, Mirga Gražinytė-Tyla.

Auch in der Region gibt diese Generation den Ton an: Der Taiwanese Tun-Chieh Chuang wurde 2021 mit 39 Jahren Generalmusikdirektor in Bochum.
Genauso alt war Axel Kober, als er 2009 Chefdirigent der Oper am Rhein wurde; so alt ist auch der neue Essener Chefdirigent Andrea Sanguineti
Ein Top-5-Kandidat in Dortmund
Jordan de Souza wurde als Sohn indischer Eltern 1988 in Toronto geboren. Er hat in Montreal studiert und den Bachelor im Fach Orgel und den Master in Dirigieren abgelegt.
Schon 2015 wurde er unter den Top 30 „Classical Musicians under 30“ gelistet. Seit 2015 ist er Residenz-Dirigent der Oper Toronto. Seit 2016 dirigiert er jedes Jahr bei den Bregenzer Festspielen und ist auch als Konzertdirigent gefragt: So leitete er mit erst 25 Jahren einen kompletten Bach-Oratorien-Zyklus und tritt als Organist, Pianist und Cembalist auf.
In Dortmund war er ein Top-5-Kandidat für den Generalmusikdirektor-Posten.
Kommentar zur Wahl des Dirigenten:
Die Entscheidung für Jordan de Souza ist eine Entscheidung für die Zukunft. Mit 34 Jahren steht er am Anfang seiner Karriere, die er in Dortmund noch weiter entwickeln kann.
Die nächsten zehn Jahre sind die interessantesten Jahre für einen jungen Dirigenten, in denen eine große Karriere beginnen könnte.
In dem Philharmonischen Konzert von Jordan de Souza Ende April im Konzerthaus Dortmund hörte und sah man, wie inspirierend und genau der Kanadier dirigiert. Und dass er viel Erfahrung als Operndirigent hat.
Und wenn das Publikum einen Dirigenten so sehr bejubelt, wie nach diesem Konzert – ohne, dass es weiß, dass dies ein Probedirigat war – , wird es sich auf den neuen Generalmusikdirektor freuen.
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