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14 Vereine in 20 Jahren - Königsborns „Abwehrlatte“ aus Olfen hat schon alle Trainertypen erlebt
Fußball
Damian Marchewka hat schon einige Trainertypen erlebt. Letztes Jahr wollte er unbedingt zu Andy Feiler zurück. Den kennt er aus seiner Zeit beim Hombrucher SV - einen der 14 (!) Vereine, für die er schon aktiv war.
Sollte er seinen Vertrag erfüllen, dann wäre er so lange bei einem Verein, wie noch bei fast keinem anderen zuvor. Damian Marchewka, der im vergangenen Sommer zum Fußball-Bezirksligisten Königsborner SV gewechselt ist, hat seinen Vertrag jüngst um zwei weitere Jahre verlängert. Das ist fast schon überraschend, wenn man bedenkt, dass der KSV für Marchewka der bereits 14. Verein in dessen Laufbahn ist.
„Der wichtigste Grund für meine Verlängerung war, dass ich endlich wieder Spaß am Fußball bekommen habe. Alle sind auf einer Wellenlänge und haben das gleiche Ziel, sind ehrgeizig“, sagt Marchewka im Gespräch mit der Sportredaktion. Das sei bei seiner letzten Station nicht der Fall gewesen: „Beim SC Brühl war es für mich ein bisschen schwierig. Da war außerhalb des Platzes zwar alles top, aber auf dem Platz hat mir das Herzblut gefehlt. Das war Larifari. Wenn das so ist, werde ich fast schon cholerisch“, sagt Marchewka mit einem Lachen.
Damian Marchewka führte den KSV schon fünf Mal als Kapitän aufs Feld
Herzblut ist beim Königsborner SV aber definitiv gegeben, schließlich steht die Mannschaft nicht ohne Grund auf Tabellenplatz zwei. Dazu beigetragen hat auch Damian Marchewka. Der 2,03 Meter große Innenverteidiger hat die Mannschaft als Neuzugang in allen Ligaspielen als Kapitän aufs Feld geführt.

Damian Marchewka (r.) fällt allein schon wegen seiner Größe von 2,03 Metern auf dem Fußballplatz auf. © Neumann
„Andy (Feiler, Trainer des KSV, Anm. d. Red.) hat von mir verlangt, dass ich Verantwortung übernehme. Ich will die Mannschaft pushen und antreiben. Das lockt vielleicht noch ein paar Prozent mehr aus mir heraus“, meint Marchewka.
Der 26-Jährige begann seine Laufbahn beim SuS Olfen. Doch schon früh zeichnete sich ab, dass er auch überkreislich eine gute Rolle spielen könnte. So ging Marchewka früh zum VfB Waltrop. Die weiteren Stationen im Jugendbereich hießen VfL Senden, Hombrucher SV, Eintracht Dortmund, Westfalia Rhynern und RW Ahlen.
Die vielen Vereinswechsel haben Damian Marchewka geprägt
Bei den Senioren ging er von Ahlen zurück nach Hombruch, von dort zum VfL Leverkusen und kurze Zeit später in die zweite Mannschaft von RW Oberhausen. Über den SV DITIB Solingen und Westfalia Wickede führte ihn der Weg zuletzt nach Brühl - auch wegen seines Studiums an der Sporthochschule in Köln.
Ganz schön viele Vereine für einen noch so jungen Spieler. „Ja, ich hatte schon viele Stationen, aber dadurch kenne ich inzwischen auch alle Arten von Trainern. Ich habe gute Zeiten und schlechte Zeiten erlebt - das hat mich geprägt“, erklärt Marchewka. Beim KSV will er aber definitiv länger bleiben: „Ich habe jetzt keinen Bock mehr, jedes Jahr zu wechseln. Wäre ich nicht zum KSV und zu Andy Feiler gegangen, den ich noch aus meiner Zeit in Hombruch kenne, hätte ich aufgehört“, sagt er.
Marchewka will Fußball-Lehrer werden
In Königsborn hat er sich sofort eingelebt und wollte gleich noch mehr Verantwortung übernehmen. Da kam ihm gerade recht, dass der Trainerjob der D-Junioren im vergangenen Sommer freigeworden ist. „Mein Ziel ist es, nach und nach die Lizenzen zu machen - bis hin zum Fußball-Lehrer“, will Marchewka weiter aufsteigen.
Für ihn ist es der erste Trainerjob überhaupt. Ganz unerfahren ist er aber nicht: „Ich studiere unter anderem Pädagogik und schreibe gerade meine Masterarbeit. Im Rahmen des Studiums haben wir auch schon einige Camps gehabt, in denen wir Kids betreut haben.“
In seiner Karriere war Marchewka nur einmal länger verletzt, als er sich einen Innenbandriss zuzog. Die aktuelle Unterbrechung ist dennoch die längste Auszeit, die er jemals hatte. Marchewka: „Ich glaube, es wäre vernünftig, die Saison jetzt einfach abzubrechen. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Fußball. Dann unternehmen wir nächste Saison eben den nächsten Anlauf, um aufzusteigen.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
