1.348 Flüchtlinge im Kreis registriert – Beratung wird angeboten
Ukraine-Krieg
1.348 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich laut Kreis Borken im Westmünsterland registrieren lassen (Stand 22. März). Der Landrat ruft weiter dazu auf, Unterbringungsmöglichkeiten zu melden.

Für die Kinder und Jugendlichen, die aus der Urkaine geflüchtet sind, sei neben dem Ankommen im sicheren Kreis Borken die verlässliche Bindung zu ihren Eltern oder anderen vertrauten Bezugspersonen der wichtigste Schutz, betont der Kreis Borken . © dpa
Im Kreis Borken haben sich mit Stand 22. März 2022 1.348 Flüchtlinge aus der Ukraine registrieren lassen. Laut „Koordinierungsstelle Ukraine“ haben bereits 1.677 Personen im Kreisgebiet eine Bleibe gefunden: 1.113 in Unterkünften der kreisangehörigen Kommunen und 564 Privatwohnungen. Insgesamt stehen inzwischen im Kreis Borken 3.514 Plätze zur Verfügung (kommunal 1.692 und privat 1.822).
Angesichts der weiter steigenden Zahl von Kriegsflüchtlingen auch durch die jetzt anstehenden Zuweisungen durch das Land NRW appelliert der Landrat an die Bevölkerung, weitere Unterkunftsmöglichkeiten ihren Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen zu melden. Zudem würden derzeit leerstehende Gewerbeimmobilien auf Eignung für die Unterbringung geprüft.
Vielfältige Angebote zur psychosozialen Versorgung
Im Zusammenwirken mit verschiedenen Facheinheiten der Kreisverwaltung sowie weiteren Dienststellen und Institutionen hat die „Koordinierungsstelle Ukraine“ des Kreises Borken eine Übersicht über die vielfältigen Angebote zur psychosozialen Versorgung im Westmünsterland erstellt. „Beratung von dort können im Bedarfsfall selbstverständlich auch Flüchtlinge aus der Ukraine in Anspruch nehmen“, erklärt dazu Kai Zwicker. Die Liste ist im Internet zu finden und kann auch als pdf-Dokument heruntergeladen werden.
Wichtig: Ankommenden einen „sicheren Ort“ bieten
Wie die Fachleute der Kreisverwaltung erklären, sei angesichts der schlimmen Erfahrungen, die die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aus der Ukraine möglicherweise mitbringen, zunächst aber das Wichtigste, den Ankommenden einen „sicheren Ort“ zu bieten. Wenn sie dann so zur Ruhe kommen und auf Menschen treffen, die ihnen wohlgesonnen sind, könne dem Strukturverlust durch Heimatverlust, Flucht und der daraus folgenden Verunsicherung entgegengewirkt werden.
Für die Kinder und Jugendliche sei überdies die verlässliche Bindung zu ihren Eltern oder anderen vertrauten Bezugspersonen der wichtigste Schutz. Nicht jedes schlimme Ereignis entwickele sich zu einem Trauma. Äußere Sicherheit und verbindliche Strukturen seien daher die erste Stufe einer gezielten Unterstützung hier vor Ort.
Erforderlichenfalls könnte dann in einem zweiten Schritt eine zielgerichtete Diagnose zu angemessenen weitergehenden Maßnahmen führen. Darüber, welche Institutionen solche Angebote im Kreis Borken und darüber hinaus machen, informiert nun die Übersicht.